Linkspartei rockt nicht

Martin Kröger zu den U 18-Wahlergebnissen

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Linkspartei ist in Berlin für junge Menschen nicht besonders attraktiv. Und zwar mit stark fallender Tendenz in den vergangenen Jahren. Das ist der nüchterne Befund, den man aus den Ergebnissen der U 18-Wahl ziehen muss. Gerade mal Platz sechs nahm die LINKE dabei im Ranking der 6- bis 17-Jährigen ein – mit 7,07 Prozent wurden die Sozialisten sogar locker von Piraten und Tierschutzpartei abgehängt.

Dass die Abstimmung der Jüngsten kein genaues Stimmungsbild abgibt, kann man indes bei einer Beteiligung von 27 000 Jugendlichen und Kindern nicht behaupten. Die Abnahme der Zustimmung zur Linkspartei ergibt sich dabei aus einem Vergleich mit einer ähnlichen Befragung zur Wahl 2006. Damals konnte die Linkspartei bei den unter 18-Jährigen noch ein besseres Ergebnis von 8,09 Prozent einfahren. Allerdings gilt zu bedenken, dass zu dieser Zeit die WASG auf 1,7 Prozent kam. Und beide Parteien inzwischen fusioniert sind. Beide zusammen also sogar von 9,79 auf 7,07 Prozent abrutschten.

Besonders krass ist die relative Schwäche im Osten. Offenbar nehmen die Jugendlichen die LINKE dort nicht mehr als ihre natürliche Vertreterin wahr. Hinzu kommt, dass es doch die Jugend ist, die besonders stark auf Veränderung und Gerechtigkeit aus ist. Eine Option bei der Linkspartei sieht sie dafür indes nicht. Die rockt nicht. Das sollte zu denken geben.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.