Die Kehrseite des Regensommers
Pegel in Mecklenburg-Vorpommern normal
Schwerin (dpa/nd). Der extrem trockene November hat in Mecklenburg-Vorpommern längst nicht so gravierende Auswirkungen wie im Süden Deutschlands, wo mächtigen Flüssen das Wasser auszugehen droht und Wälder brannten. Grund sind die heftigen Regenfälle im Sommer, wie Torsten Hackert vom Schweriner Landwirtschaftsministerium dieser Tage erklärte.
Hohe Bodenfeuchte
Die Wasserstände der Seen und Flüsse seien zum Teil zwar niedriger als im langjährigen Mittel, aber durchaus noch im normalen Bereich. Die Regenmassen des Sommers fließen laut Hackert noch immer in die Seen und Flüsse ab. Die Bodenfeuchte sei auch ein Grund dafür, dass es keine erhöhte Waldbrandgefahr im Nordosten gibt.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist von Dezember 2010 bis November 2011 in Mecklenburg-Vorpommern etwa ein Viertel mehr Regen gefallen als im langjährigen Mittel. Die Winterniederschläge seien normal gewesen, Frühjahr und Herbst zu trocken, der Sommer deutlich zu nass. So stürzte in Warnemünde dreimal so viel Wasser vom Himmel wie in anderen Sommern.
Saat gut aufgegangen
Grund für die seit Ende Oktober anhaltende Trockenheit ist nach Angaben der Meteorologen eine stabile Hochdrucklage, ein sogenanntes Omega-Hoch. Landesweit fielen im November nur fünf Liter Regen je Quadratmeter - normal ist das Zehnfache, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Hamburg sagte. Am trockensten war es an der Messstelle Grambow-Schwennenz (Landkreis Vorpommern-Greifswald), wo nur 0,7 Liter gemessen wurden.
Doch auch aus der Landwirtschaft kommen keine Klagen über die mehrwöchige Trockenheit. Je nach Region des Landes hätten einige Betriebe wegen der sommerlichen Nässe verzögert geerntet und spät neu ausgesät, sagte ein Sprecher des Landesbauernverbandes in Neubrandenburg. Die meisten Saaten seien gut aufgegangen. Die Pflanzen könnten bei der jetzigen Witterung kräftige Wurzeln bilden.
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