Hausmodernisierung ohne Dauerbaustelle

Rat vom Bauherren-Schutzbund

  • Lesedauer: 3 Min.
Neuer Putz und Wärmedämmung, neues Bad und effiziente Heizung, mehr Platz im Dachgeschoss - die Modernisierung des Hauses gewinnt an Bedeutung.

Doch wer sein Haus umbaut, tut gut daran, die Arbeiten sinnvoll zu planen. Der vom Bauherrenschutzbund (BSB) entwickelte Modernisierungs-Check hilft.

Nicht alles geht im alten Haus

Modernisierungswünsche müssen auf baulichen Zustand und Lage des Objektes, auf städtebauliche Parameter und familiäre Lebensplanung ausgerichtet sein. Fachlich fundierte Beratung hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Kann das vorhandene Gebäude überhaupt baulich erweitert oder im Dachgeschoss ausgebaut werden? Bei der Beurteilung der vorhandenen Grundstücks- und Bebauungssituation entscheiden städtebauliche Aspekte wie zulässige Gebäudehöhe, maximal zulässige Überbaubarkeit des Grundstückes und die Einhaltung vorgeschriebener Abstandsflächen zu Nachbargrenzen mit darüber, was am Standort möglich ist.

Worauf kommt es an?

Für die Gebäudemodernisierung sind exakte Grundlagen zu schaffen, damit Arbeiten und Kosten nicht aus dem Ruder laufen. Die Bestandserfassung als erster Schritt betrachtet Besonderheiten und Schäden am Gebäude und den Zustand der technischen Anlagen. Nach detaillierter Einschätzung erforderlicher Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen mit Hinweisen für notwendige Bauteiluntersuchungen lässt sich der Bauablauf planen.

Ein Leitfaden

Die auf den erfassten Daten zum Gebäude und seinem baulichen Zustand basierenden Empfehlungen bilden den Leitfaden für eine den Regeln der Bautechnik entsprechende Modernisierung und Instandsetzung. Wichtiger Bestandteil sind Hinweise in statisch-konstruktiver, bauphysikalisch-energetischer und brandschutztechnischer Hinsicht. So kann es aufgrund von Schadensbildern wie Rissen in Wänden erforderlich werden, Fundamentverstärkungen auszuführen.

Schädlings- und Schwammbefall auf den Grund gehen

Die Holzkonstruktion des Dachstuhls und das Kellermauerwerk sind am häufigsten von Schädigungen wie Schädlings- und Schwammbefall oder Kontamination der Holzbauteile mit giftigen Holzschutzmitteln betroffen - oft verbunden mit Durchfeuchtung. Einem solchen visuellen Eindruck sollten gesondert durchzuführende Detailuntersuchungen wie Holz- und Feuchtegutachten folgen, um notwendige Instandsetzungsmaßnahmen zu ermitteln. Ohne eine solche Analyse lassen sich Kosten und Aufwand schwer eingrenzen.

Sinnvoll: Kombination mit Energieberatung

Der Modernisierungs-Check schenkt Maßnahmen der zusätzlichen Wärmedämmung und der Erneuerung der Heizungsanlage im Sinne der geltenden Energieeinsparverordnung große Aufmerksamkeit. Eine Kombination mit einer qualifizierten Energieberatung ist sinnvoll, um die Nachhaltigkeit der Modernisierung zu gewährleisten.

Kostenschätzung für Planung des Gesamtaufwands

Im Modernisierungs-Check ausgesprochene Empfehlungen und Maßnahmen werden in einer Kostenschätzung bewertet. Grundlage sind Gebäudeparameter wie Baujahr, Baualtersstufe, Wohn- und Nutzfläche, aber auch Kostenansätze für beabsichtigte bauliche Erweiterungen und anfallende Baunebenkosten, zum Beispiel für Genehmigungen und Planungsleistungen. Wer den Gesamtaufwand kennt, kann jederzeit entscheiden, welche Rang- und Reihenfolge einzelnen Maßnahmen gebühren soll.

BSB-Tipp

Der Modernisierungs-Check als Beratungsangebot folgt bewusst dem Gedanken einer komplexen Gebäudemodernisierung und will so vermeiden, dass Haus und Wohnung zur Dauerbaustelle werden. Auch für Kaufentscheidungen ist eine realistische Bestandsbewertung unverzichtbar.

Bei Modernisierung und Instandsetzung gilt zugleich der Zukunftsgedanke. Deshalb sollten Möglichkeiten für die barrierefreie Gestaltung des Wohnumfeldes mit bedacht werden - im Sinne von Lebensqualität und Wohnkomfort. Die Maßnahmenpakete sollten den Zugang zu günstigen Förderkrediten oder Zuschüssen ermöglichen.

www.bsb-ev.de

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