Stahlkocher mit schwarzen Luftballons

Solidarität mit belgischen Kollegen

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Eisenhüttenstadt (dpa/nd). 580 schwarze Luftballons über Eisenhüttenstadt: Stahlkocher von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt haben am Mittwoch gegen die geplante Schließung von Hochöfen und Stahlwerk im belgischen Lüttich protestiert. Dort sollen 580 Arbeitsplätze wegfallen. »Das ist kein gutes Signal für alle anderen Standorte«, sagte Holger Wachsmann, Betriebsratsvorsitzender der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH. Obwohl Eisenhüttenstadt nicht in Gefahr sei, gefährde die Schließung eines Werkes am Schluss auch andere Standorte.

Aus Solidarität mit den Kollegen in Belgien ließen die Eisenhüttenstädter Stahlkocher 580 schwarze Luftballons in den Himmel steigen - für jeden bedrohten Arbeitsplatz einen. An der Aktion am derzeit stillgelegten kleinen Hochofen beteiligten sich nach Angaben von Wachsmann rund 600 bis 650 Mitarbeiter. Sie forderten zudem für Eisenhüttenstadt eine strategische Weiterentwicklung. So sollte die dritte Verzinkungsanlage, deren Bau 2008 wegen der damaligen Krise gestoppt wurde, doch errichtet werden.

Beim größten ostdeutschen Stahlkocher bleibt der kleine Hochofen seit gut einer Woche kalt. Grund für die vorübergehende Stilllegung seien nicht genügend Aufträge im vierten Quartal, sagte ein Sprecher. Seit 2008 wurde der Hochofen, der 0,5 Millionen Tonnen Roheisen im Jahr produziert, bereits zum dritten Mal über den Jahreswechsel ausgeschaltet. Im Werk produziert derzeit nur der große Hochofen.

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