Alte Gene machen Superameisen
Die meisten Ameisen der Gattung Pheidole haben zwei äußerlich deutlich unterscheidbare »Kasten«: die kleineren Arbeiter-Ameisen und die deutlich größeren Soldaten. Bei mindestens zwei der insgesamt mehr als 1100 Pheidole-Arten gibt es daneben sogar noch sogenannte Supersoldaten. Bei diesen sind die Köpfe und vor allem die zangenartigen Mundwerkzeuge extrem vergrößert. Das Foto zeigt eine solche Supersoldatenameise bei der Kommunikation mit einem Arbeiter.
Eine Gruppe von Biologen um Ehab Abouheif von der McGill-Universität Montreal (Kanada) fand nun heraus, dass auch bei jenen Arten der Gattung Pheidole die Gene für diese überdimensionierten Soldaten vorhanden sind. Diese Gene stammen von gemeinsamen Vorfahren der Gattung, schreiben die Forscher im Fachjournal »Science« (Bd. 335, S. 79). Während Pheidole rhea ein direkter Nachfahre dieser vor mehr als 35 Millionen Jahren lebenden Ameisenart ist, sind die anderen untersuchten Arten Nachfahren einer Spezies, bei der das zugehörige Gen stillgelegt war.
In Versuchen konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Gabe eines Wachstumshormons bei Larven von drei jener Arten, bei denen bislang keine Supersoldaten bekannt waren, ebenfalls zu einer Ausbildung der typischen Merkmale dieser größeren Soldaten-Ameisen führt. Offenbar - so die Wissenschaftler - ist das Gen also weiter vorhanden und kann durch äußere Einflüsse wieder aktiviert werden. Sie schließen daraus, dass das Supersoldaten-Gen bei der Art Pheidole obtusospinosa durch solche äußeren Faktoren in der Natur wieder eingeschaltet worden war. StS
Foto: Alex Wild/ alexanderwild.com
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