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Der BUND gibt sich siegesgewiss

Naturschützer halten Bau der A14 für gescheitert

  • Lesedauer: 2 Min.

Magdeburg (dpa/nd). Der Umweltschutzverband BUND sieht den Bau der Autobahn 14 von Magdeburg nach Schwerin als gescheitert an. Für das Milliardenprojekt fehle das Geld, notwendige Planungen würden zudem nicht so schnell fertig, dass die EU das Projekt fördere, erklärte der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) am Mittwoch in Magdeburg. Das Verkehrsministerium widersprach vehement.

Der BUND sieht sich mit seinem Widerstand dagegen schon am Ziel. »Wir bereiten gerade eine Party vor«, sagte Sachsen-Anhalts BUND-Geschäftsführer Oliver Wendenkampf. Dazu wolle man im Sommer auch Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) einladen. Das Ministerium entgegnete, der Bau werde konsequent auch gegen den Widerstand einiger weniger Gegner umgesetzt. »Der Landesgeschäftsführer des BUND muss sich für sein geplantes Freudenfest also ein neues Motto suchen«, erklärte Webel.

Der BUND stützt sich bei seiner Einschätzung unter anderem auf den Investitionsrahmenplan des Bundesverkehrsministers 2011 bis 2015, der Ende vergangenen Jahres vorgelegt wurde. Dort sei die A14 lediglich in der Kategorie C genannt, wobei aber nur die höheren Kategorien A und B Aussichten auf eine Finanzierung hätten. Hier werde dreist »die Wahrheit zur Lüge verdreht«, entgegnete das Ministerium. Der BUND betreibe eine bewusste und böswillige Täuschung der Öffentlichkeit.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz bekämpft das Projekt bereits seit Jahren. Die Autobahn sei nicht umweltverträglich und aufgrund des Verkehrsvolumens auf dem Abschnitt auch gar nicht notwendig. Der Verein forderte die Landesregierung in Magdeburg auf, die Planungen einzustellen und stattdessen die bestehende Bundesstraße 189 teilweise auszubauen. Dies würde vor allem bedeuten, dass mehrere Ortsumfahrungen gebaut würden, dazwischen aber die Trasse der B189 weitergenutzt werde. Eine Autobahn sei vier- bis fünfmal so teuer wie eine Bundesstraße, erklärte der BUND.

Die 155 Kilometer lange sogenannte Nordverlängerung der A14 soll im Jahr 2020 befahrbar sein und rund 1,25 Milliarden Euro kosten. Im November wurde feierlich der erste Spatenstich gesetzt.

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