Arabische Liga erwägt für Syrien UN-Mission
Aufständische werden von Islamisten in Irak unterstützt
In Kairo trafen am Sonntag erneut die Außenminister der Arabischen Liga zusammen, um über ihre Haltung gegenüber Syrien nach dem Scheitern der Resolution im UN-Sicherheitsrat zu beraten. Wie aus dem Entwurf für die Abschlusserklärung des Treffens hervorging, strebt der Staatenbund eine »gemeinsame Friedensmission mit der UNO« an. Zudem sollen die diplomatischen Beziehungen zu dem Regime von Baschar al-Assad abgebrochen und die bestehenden Sanktionen konsequent durchgesetzt werden. Für Ende Februar ist in Tunesien eine Konferenz der »Freunde Syriens« geplant. Kurz vor dem Treffen wurde bekannt, dass der Leiter der Beobachtermission in Syrien, der sudanesische General Mohammed al-Dabi, bei der Arabischen Liga seinen Rücktritt eingereicht hat.
Am Wochenende hat die syrische Armee wieder mehrere Oppositionshochburgen unter Beschuss genommen. Dabei kamen nach Angaben von Aktivisten mindestens 60 Menschen ums Leben, die meisten in Homs. Doch auch Mediziner und Systemvertreter geraten zunehmend in Gefahr. So wurde der Direktor eines Militärkrankenhauses in Damaskus, der Arzt und Brigadegeneral der syrischen Streitkräfte, Issa al-Kholi, vor seinem Haus erschossen. Gleichzeitig gedachten Muslime und Christen in Damaskus gemeinsam aller Toten der vergangenen Monate. Würdenträger und Gläubige beider Religionen beteten in mehreren Gotteshäusern.
Die Assad-Gegner erhalten derweil zunehmend Unterstützung von Islamisten. Aiman al-Sawahiri, der als Kopf von Al Qaida gilt, hat in einer Videobotschaft Muslime in Irak, in Jordanien, in Libanon und in der Türkei aufgerufen, sich dem Aufstand anzuschließen. Nach Angaben der irakischen Regierung gelangen immer mehr Dschihadisten und geschmuggelte Waffen aus Irak nach Syrien.
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