SS-Aufmarsch in Riga

Gericht erlaubte provokatorische Parade

  • Lesedauer: 1 Min.

Riga (AFP/dpa/nd). In Lettland haben Veteranen einer Einheit der deutschen Waffen-SS am Freitag ihre jährliche Parade abgehalten. Rund 1500 Menschen zogen nach Polizeiangaben bei dem Aufmarsch durch die lettische Hauptstadt Riga zum Freiheitsdenkmal, um dort Blumen niederzulegen.

Das russische Außenministerium wertete den Marsch als »offensichtlichen Versuch, die Wahrheit über die Gräuel der Nazis« zu verschleiern.

Ein Gericht hatte die Veranstaltung wie in den Vorjahren erst am Vorabend erlaubt, nachdem die Stadt den Marsch wegen Gefahren für die öffentliche Sicherheit zunächst verboten hatte. Kritiker sehen in der Aktion eine Verherrlichung des Hitlerfaschismus. Für viele Letten hingegen sind die SS-Veteranen Freiheitskämpfer. Der Gedenkmarsch soll an die etwa 140 000 Letten erinnern, die an der Seite Nazi-Deutschlands gegen die Sowjetunion kämpften.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.