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Kita dicht, Tonne voll

Warnstreiks im öffentlichen Dienst

  • Lesedauer: 2 Min.

Erneut haben am Montag Zehntausende ihre Arbeit niedergelegt. In der Tarifrunde im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hatten die Gewerkschaften ver.di, GEW und GdP sowie der Beamtenbund dbb und tarifunion zu Warnstreiks aufgerufen. Über 20 000 Menschen mit Schwerpunkt in Bremen und Niedersachsen haben sich beteiligt. Kitas blieben geschlossen, Mülltonnen ungeleert, Busse und Bahnen in den Depots. »Die Arbeitgeber müssen ihre Haltung grundlegend ändern«, sagte ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske am Montag in Berlin. In der zweiten Gesprächsrunde hatten diese eine Entgelterhöhung von 3,3 Prozent in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Die Gewerkschaften fordern für die rund zwei Millionen Beschäftigten 6,5 Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat - mit zwölf Monaten Laufzeit. Das Ergebnis soll überdies schnell auf die Beamten übertragen werden. Das Arbeitgeberangebot hatte dbb-Verhandlungsführer Frank Stöhr »die Fortschreibung der Reallohnverluste der vergangenen Jahre« genannt.

Bei der ersten Warnstreikwelle vor zwei Wochen hatten weit über 100 000 Beschäftigte zeitweise die Arbeit niedergelegt. Bereits vor Beginn war mit einer harten Tarifrunde gerechnet worden. Für den heutigen Dienstag rief ver.di zu Warnstreiks in Hessen auf, der dbb rechnet für Mittwoch mit mehreren zehntausend Streikenden in Nordrhein-Westfalen. Dann soll auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gestreikt werden. Am 28. und 29. März kommen die Tarifparteien zur dritten und letzten Gesprächsrunde zusammen. Danach könnte es zum Vollstreik von Hunderttausenden kommen. Eine Schlichtung oder vierte Verhandlungsrunde werde es nicht geben, hatte Bsirske verschiedentlich betont.

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