Generalstreik in Portugal

  • Lesedauer: 2 Min.

Lissabon (AFP/nd). Ein Generalstreik hat am Donnerstag das öffentliche Leben in den größten Städten Portugals stark beeinträchtigt. Vor allem der Nahverkehr in Lissabon und Porto war betroffen,zudem waren Demonstrationen gegen Sparmaßnahmen der Regierung angesetzt. Zu dem Streik hatte Portugals größter Gewerkschaftsverband CGTP aufgerufen, der zweitgrößte Arbeitnehmerverband UGT unterstützte die Aktion nicht.

»Demo«, »Generalstreik« und »Basta« war auf Plakaten in der Hauptstadt Lissabon zu lesen, wo der U-Bahn- und Schiffsverkehr seit dem Morgen komplett stillstand. Züge und Busse sowie die U-Bahn in Porto boten nur einen sehr eingeschränkten Service an. Auch die Häfen des Landes sowie öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser, Gerichte, Bibliotheken, die Post, Museen und die Müllabfuhr beteiligten sich an dem Ausstand. Der Flugverkehr war nicht betroffen.

Der CGTP, der bereits im Februar zu dem Generalstreik aus Protest gegen eine Reform des Arbeitsmarktes und gegen aktuelle Sparmaßnahmen aufgerufen hatte, war zufrieden mit den Arbeitsniederlegungen. Die Bilanz sei »sehr positiv«, sagte CGTP-Chef Arménio Carlos. Es gebe eine starke Beteiligung im öffentlichen Nahverkehr, bei der Müllentsorgung und im Gesundheitssektor.

Neben Griechenland und Irland ist Portugal das dritte Euroland, das internationale Finanzhilfen erhält. Im Gegenzug für Kredite der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) muss das Land rigorose Sparanstrengungen unternehmen, die auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung stoßen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal