Rücktritt in Ungarn?

  • Lesedauer: 1 Min.

Budapest (dpa/nd). Nach Plagiatsaffäre und Verlust des Doktortitels hat der ungarische Staatspräsident Pál Schmitt vorerst alle Termine abgesagt. Wie die Kanzlei des Staatsoberhauptes am Freitag mitteilte, wollte Schmitt sich am Abend in einem Interview des staatlichen Fernsehens äußern.

Dabei werde der Präsident »alle Fragen beantworten«, wie sein Mitarbeiter Norbert Kiss am Nachmittag sagte. Zuvor war in Budapest eher mit einer baldigen Rücktrittserklärung Schmitts gerechnet worden.

Der Senat der Budapester Universität für Medizinwissenschaften hatte Schmitt am Donnerstag den 1992 erworbenen Doktortitel aberkannt. Zwei Tage zuvor hatte eine Untersuchungskommission der Universität festgestellt, dass Schmitt fast seine gesamte Dissertation von anderen Autoren abgeschrieben hatte.

Schmitt war 2010 mit den Stimmen der Regierungspartei Fidesz vom Parlament ins höchste Staatsamt gewählt worden - auf Wunsch des rechts-konservativen Ministerpräsidenten Viktor Orbán.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -