Das Märchen von der kompostierbaren Tüte

Umwelthilfe: Bioplastik wird zu langsam abgebaut

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (AFP/nd). Kompostierbare Plastiktüten schützen nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) entgegen der Werbung die Umwelt nicht. Die von großen Supermarktketten angebotenen Bioplastik-Tragetaschen bestünden noch immer zu zwei Dritteln aus Erdöl, sie würden nicht kompostiert und auch nicht wiederverwertet, erklärte die DUH am Mittwoch in Berlin. Die Händler erweckten allerdings den Eindruck, »dass es sich bei den Plastiktüten um ein ökologisch vorteilhaftes Produkt handelt«. Das ist nach Ansicht der Umwelthilfe eine »bewusste Irreführung«. Die Bioplastiktüten werden laut DUH in industriellen Kompostieranlagen, wo der Inhalt der Biomülltonnen landet als Störstoffe aussortiert.

»Die gebräuchlichen biologisch abbaubaren Kunststoffe bauen sich viel langsamer als herkömmliche Bioabfälle ab«, erklärte der Vorstand des Verbandes der Humus- und Erdenwirtschaft Region Nord, Herbert Probst. Demnach brauchen Bioplastiktüten rund zwölf Wochen, um weitgehend abgebaut zu werden. Normaler Biomüll verlasse die Kompostieranlagen aber schon nach spätestens acht Wochen.

Nach Einschätzung der DUH existierten keine umweltfreundlichen Einwegplastiktüten. »Eine gute Plastiktüte entsteht gar nicht erst«, erklärte die Umwelthilfe.

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