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Starker Akteur

Guy Ryder wird Generalsekretär der UN-Arbeitsorganisation ILO.

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Guy Ryder hat Erfahrung auf dem internationalen Parkett der Gewerkschaftsarbeit. Gesten wurde der in Liverpool Geborene zum neuen Generalsekretär der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gewählt. Damit steht er ab Oktober 2012 für die nächsten fünf Jahre der UN-Sonderorganisation vor und sorgt federführend und weltweit für die Förderung und Einhaltung sozialer, Menschen- und Arbeitsrechte.

Die ILO wurde als Bestandteil des Versailler Friedensvertrages 1919 gegründet. Ihr Ziel war vor dem Hintergrund der Schrecken des Ersten Weltkriegs die Sicherung des Weltfriedens auf der Basis sozialer Gerechtigkeit. Seit 1946 ist die ILO eine Sonderorganisation der UNO und hat mittlerweile 184 Mitgliedsstaaten. Zuletzt trat ihr Ende April Südsudan bei.

Mit internationaler Gewerkschaftsarbeit hat Ryder drei Jahrzehnte Erfahrung. Im Jahr 1981 begann er seine Gewerkschaftslaufbahn in London als Assistent beim britischen Gewerkschaftsdachverband TUC - in der Abteilung Internationales. Vier Jahre später zog er nach Genf. Nach verschiedenen Tätigkeiten in internationalen Gewerkschaftsbünden, ist er seit 1998 für die ILO tätig und war seit 2010 deren Vize. Von 2006 bis 2010 war er Vorsitzender des Internationalen Gewerkschaftsbundes ITUC in Brüssel.

Ryder, der sich in multikulturellem Kontext zu Hause fühlt und Englisch, Französisch und Spanisch fließend spricht, löst als zehnter ILO-Generalsekretär den Chilenen Juan Somavia ab, der in seiner 13-jährigen Amtszeit einen starken Fokus auf die internationale Beschäftigungspolitik legte. Zu den letzten Errungenschaften der ILO gehört besonders die Deklaration zur sozialen Dimension der Globalisierung 2008. Ryder will diese Arbeit fortführen. Für ihn ist wichtig, dass die ILO als prägender internationaler Akteur auftritt und nicht als moralischer Kommentator. Dazu gehöre besonders, die Schwächsten in der Kette globaler Arbeitsbeziehungen zu erreichen: Landarbeiter, die nach wie vor den Großteil der Beschäftigten weltweit stellen, aber auch prekär Beschäftigte und Wanderarbeiter. Vor ihm liegt eine Menge Arbeit.

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