Der unverbesserliche Jain

Kommentar von Hermannus Pfeiffer

  • Lesedauer: 1 Min.

Fantasievolle Proteste sowie die sentimentale Selbstkritik des scheidenden und von zu vielen Aktionären umjubelten Josef »Joe« Ackermann können nichts an der neuen alten Doppelstrategie ändern: Damit wurde eine der mächtigsten Banken der Welt auch zu einer der profitabelsten. Der bisherige Deutschland-Chef Jürgen Fitschen soll für drei Jahre die Bodenhaftung mit Krediten, 900 000 Mittelstandskunden und der Postbank mit ihren 14 Millionen Kleinsparern sicherstellen. Danach hält Investmentbanker Anshuman »Anshu« Jain, dessen Vertrag fünf Jahre läuft, das Ruder allein in der Hand.

Jain leitete bislang das spekulative Investmentbanking in London. Ihm wird vorgeworfen, die Art von Immobilienpapieren auch an deutsche Banken verkauft zu haben, die 2007 die Finanzkrise auslösten. Das brachte die Großbank weltweit auf Augenhöhe mit Goldman Sachs, die Wirtschaft und Politik in den USA ähnlich dominiert wie die Deutsche Bank hierzulande. Den Kunden brachte dieser »Jainismus« schmerzliche Verluste und uns allen die bis heute ungelöste Immobilien-Banken-Finanz-Wirtschafts-Staatsschulden- und Eurokrise. Mit der Entscheidung für Jain zeigen sich Aktionäre und Aufsichtsrat als Unbelehrbare. Und die nächste Krise kommt bestimmt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal