Waffen für Kongo

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

Erneut sind in diesen Wochen in der Demokratischen Republik Kongo Hunderttausende auf der Flucht, Hunderte werden Opfer von Massakern, Morden und Meuterei. Seit Jahren leiden die Menschen im Osten des Landes unter den immer wieder aufflammenden Konflikten, in die diverse Milizen, desertierte Einheiten der Armee und Regierungstruppen verwickelt sind. Geschürt werden sie nicht zuletzt von den Waffenlieferungen aus aller Herren Länder, wie Amnesty International in einem gestern veröffentlichten Report betont. Mitverantwortung für Gräueltaten tragen so auch Ägypten, China, Frankreich, Südafrika oder die USA. Denn meist wurden die Exporte von den Regierungen bewilligt, obgleich sie wussten, wie groß die Gefahr ist, dass mit diesen Waffen Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Selbst ein zuvor verhängtes Embargo wurde gelockert, so dass die Regierung Kongos wieder leichter Rüstungsgüter importieren kann - von denen nicht wenige durch Korruption am Ende in den Händen von Milizen landen. Nicht nur für Amnesty International zeigt sich hier exemplarisch, wie dringend notwendig ein umfassendes Waffenhandelsabkommen ist. Wenn die Vereinten Nationen im Juli endlich darüber verhandeln, muss das oberste Gebot lauten: Keine Waffen für Menschenrechtsverletzungen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal