Ponta hat abgeschrieben

Plagiatsvorwürfe gegen Rumäniens Regierungschef

  • Lesedauer: 1 Min.

Paris (AFP/nd). Gegen den rumänischen Regierungschef Victor Ponta gibt es massive Plagiatsvorwürfe. Offenbar sei mehr als die Hälfte seiner Dissertation aus anderen Quellen abgeschrieben, berichtet das Wissenschaftsmagazin »Nature«. Ponta wies die Vorwürfe in der Nacht zum Dienstag zurück und sprach von einem »politischen Manöver« seiner Gegner.

»Nature« beruft sich auf von einem Informanten überbrachte Dokumente. Die 2003 vom jetzigen rumänischen Ministerpräsidenten an der Universität von Bukarest eingereichte Dissertation hat den Internationalen Strafgerichtshof zum Thema und umfasst 432 Seiten. In ihr wurden laut »Nature« unter anderem offenbar ganze Textpassagen aus englischen Publikationen einfach wortwörtlich ins Rumänische übersetzt.

Ponta erklärte zu den Anschuldigungen nach der Rückkehr von einer Österreich-Reise: »Ich bin bereit, mich jeder Überprüfung zu stellen.« Er machte unter anderem seinen politischen Hauptrivalen, Präsident Traian Basescu, für die Vorwürfe verantwortlich. Zudem nannte es der Regierungschef »ein bisschen komisch«, dass sich eine auf Medizin- und Wissenschaftsthemen spezialisierte Zeitschrift für seine Doktorarbeit in internationalem Recht interessiere.

Pontas Mitte-Links-Regierung war erst am 7. Mai vereidigt worden. Schon eine Woche später trat Bildungsminister Ioan Mang wegen schwerer Plagiatsvorwürfe zurück.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.