Libanons Armee im Alarmzustand

Granaten aus Syrien töteten drei Frauen

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Beirut (dpa/nd). Nach einem tödlichen Artillerieüberfall aus dem benachbarten Syrien ist die libanesische Armee am Wochenende in Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Verbände im Gebiet von Wadi Chalid seien in höchster Bereitschaft, »um gegen jede Verletzung der syrisch-libanesischen Grenze vorzugehen«, teilte die Armeeführung in Beirut mit. Bei einem Artillerieüberfall auf das Dorf Hissa wurden am Samstag drei Frauen getötet. Sieben Menschen wurden verletzt, als etwa 20 auf syrischer Seite abgefeuerte Granaten in dem Ort einschlugen. Nach dem Angriff flohen viele Menschen in Panik aus Hissa.

Der libanesische Präsident Michel Suleiman zeigte sich besorgt und erklärte den Schutz der Zivilbevölkerung zur »obersten Priorität«. Das syrische Staatsfernsehen berichtete von einem Versuch von »Terroristen«, von Libanon aus nach Syrien einzudringen. Dabei seien »Dutzende« von ihnen getötet oder verletzt worden.

Unterdessen berichteten Oppositionelle, dass am Sonntag bei den Auseinandersetzungen in Syrien mindestens elf Menschen ums Leben gekommen seien. Nach Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom Wochenende sollen während des Aufstandes gegen das Assad-Regime bereits mehr als 17 000 Menschen getötet worden sein, darunter knapp 12 000 Zivilisten. Allein seit dem formellen Inkrafttreten des von Kofi Annan ausgehandelten Waffenstillstands Mitte April starben demnach über 5800 Menschen.

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