„Griechenland ist das neoliberale Experimentierlabor Europas"
Oppositionsführer Alexis Tsipras kritisiert im „nd"-Interview die Krisenpolitik der EU
Kein anderes Land in Europa ist von der Banken- und Eurokrise so hart getroffen wie Griechenland. Und ein Ausweg ist noch immer nicht gefunden. Der Mittelmeerstaat ist weiterhin auf Hilfen internationaler Geldgeber angewiesen. Über die nächste Kreditrate verhandeln die griechische Regierung und Vertreter der Gläubiger von EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank (EZB) seit Donnerstag in Athen. Alexis Tsipras, Vorsitzender der Linksallianz SYRIZA lehnt weitere Sparmaßnahmen im Gegenzug für Finanzhilfen weiterhin ab. Im „nd-Interview" sagt er: „Die Austeritätspolitik wird die Krise nicht lösen. Bei Fortsetzung dieser Politik werden wir nicht nur sehen, wie ein Land die Eurozone verlässt, sondern dann wird die gesamte Eurozone zerstört."
Tsipras, der mit SYRIZA bei der letzten Parlamentswahl im Juni ein Rekordergebnis von 27 Prozent erzielte und dennoch nicht an der Regierung beteiligt ist, kritisiert, dass die EZB nicht direkt Geld an Staaten verleihen kann und fordert „einen Marshallplan für soziale Entwicklung" für die gesamte Eurozone. Der 38-Jährige hofft, dass der Erfolg von SYRIZA auf die europäische Linke in Europa ausstrahlt. Die Entwicklung von SYRIZA hin zu einer Volkspartei sei derzeit eine der größten Herausforderungen.
Lesen Sie das gesamte Interview mit Alexis Tsipras, das Stephan Lindner für "neues deutschland" geführt hat, in unserer Wochenendausgabe vom 4./5. August: Der Protest wurde militärisch besiegt
Linkspolitiker Alexis Tsipras über die Eurokrise und die Zukunft Griechenlands
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