UNO verurteilt Anschlag in Somalia

Mindestens 15 Tote bei Selbstmordattentat von Anhängern der Al-Schabaab-Miliz

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Vereinten Nationen haben den doppelten Selbstmordanschlag in Somalia verurteilt. »Terroristische Akte können die jüngsten Fortschritte in Somalia nicht rückgängig machen«, sagte der UN-Beauftragte für Somalia, Augustine P. Mahiga, am Donnerstag (Ortszeit) in New York.

New York (epd/nd). Zwei Selbstmordattentäter haben sich am Donnerstagabend vor einem überwiegend von Journalisten besuchten Restaurant in der somalischen Hauptstadt Mogadischu in die Luft gesprengt und mindestens 14 Menschen getötet. Unter den Opfern soll sich der Direktor des staatlichen Fernsehens, Liban Ali Nur, befinden. Etwa 20 weitere Besucher wurden verletzt, als die Täter ihre Sprengstoffgürtel vor dem Lokal zündeten.

Herbeigeeilten Helfern bot sich ein Bild des Grauens. Viele Menschen seien verbrannt oder in Stücke gerissen worden, hieß es. Das Restaurant »The Village« gilt als beliebter Treffpunkt von Pressevertretern, Geschäftsleuten und Politikern.

Bislang hat laut Vereinten Nationen niemand direkte Verantwortung für den Anschlag übernommen. Allerdings berichteten afrikanische Medien, die radikalislamische Al-Schabaab-Miliz habe erklärt, die Attentäter seien Sympathisanten der Gruppe. Die Al-Schabaab kämpfen gegen den somalischen Staat und kontrollieren weite Teile des ostafrikanischen Landes.

Nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg und einer schwachen Übergangsregierung, die für Jahre von den UN gestützt wurde, regiert seit zehn Tagen der erste gewählte Präsident. Der frühere Universitätsprofessor Hassan Scheich Mohamud wurde Anfang vergangener Woche vom Parlament bestimmt. Eine direkte Bürgerbeteiligung war wegen der Sicherheitslage nicht möglich.

Bereits am Tag nach seiner Wahl und Amtseinführung verübten die Al-Schabaab-Milizen einen Anschlag auf den Präsidenten. Der moderate Islamist will nach Jahren des politischen Chaos Recht und Ordnung durchsetzen. Scheich Mohamud, der zu dem Zeitpunkt eine Pressekonferenz gab, blieb unverletzt. Mehrere Wachleute starben.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal