- Sport
- In 1. Liga der Handballer geben Leipzig und Magdeburg Ton an
Rostocker atmeten erstmals auf
Zwei vielgerühmte Rostocker betätigen sich momentan wie in alten Zeiten als Schützen vom Dienst – Frank Wahl und Rüdiger Borchardt. Allerdings nicht an der Ostseeküste, sondern in der 2. Bundesliga. Borchardt für Grün-Weiß Minden und Wahl für den VfL Hameln steuern in der Liste der erfolgreichsten, Schützen nach sechs Spieltagen auf die 40-Tore-Marke zu, von der alle anderen noch weit entfernt sind.
In der einstigen Heimatstadt hing bis zur fünften Runde der 1. Liga am zurückliegenden Wochenende der Haussegen schief. Während der SC Magdeburg und der SC Leipzig nach neuerlichen Siegen g«gen Aue (24:17) bzw. Wittenberg-Piesteritz (26:16) mit jeweils 10:0 Punkten unangefochten den Ton angeben, schlitterten die Rostocker von einer Blamage in die andere. 1:7 Zähler und vorletzter Tabellenplatz lautete die Bilanz vor dem Wochenende.
Nun wurde endlich der erste Doppelpunktgewinn vollbracht 350 unentwegte Fans bejubelten in der heimischen Sport- und Kongreßhalle einen 23:15-Erfolg über den Frankfurter ASK. Der war laut Trainer Dietmar Schmidt mit Siegambitionen gekommen, doch diese Hoffnung war schon bei Halbzelt (13:7) verflogen. Die Gastgeber rackerten, als ginge es ums Überleben. Nun sehen die Aussichten etwas freundlicher aus.
Von Illusionen gab es vor dem Start der 1. Liga ohnehin keine Spur. Neben dem Duo Wahl/
Borchardt galt es mit den Abgängen Jürgen und Andreas Rohde, Mathias Hahn, Tilo Strauch sowie Matthias Bölk einen Aderlaß wie nirgends anderswo zu verkraften. Daß sich in dieser Stunde Null dennoch keine Untergangsstimmung breit machte, war einem Stahlhändler aus dem niedersächsischen Werden zu verdanken. Der 30jährige Arndt Wolters sah es als persönliche Herausforderung an, das Rostocker Umfeld auf Vordermann zu bringen. Frühzeitig wurden ärgste finanzielle Löcher bei Empor gestopft und den Spielern soziale Ängste genommen. Sponsoren halfen dabei. Mit zwei renommierten Zugängen, Igor Iwanow und Juri Sacharow vom ZSKA Moskau, konnte der Leistungsverlust ein wenig kompensiert werden.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.