Dem Fußpilz folgen oft weitere Krankheiten

  • Britta Warda
  • Lesedauer: 2 Min.
Unbehandelt ist der Fußpilz, an dem ein Drittel aller Europäer leiden, ein Nährboden für viele Folgeerkrankungen. Pilze sind hochgradig ansteckend. Sie breiten sich häufig in feuchten Körperregionen aus, besiedeln vorzugsweise Achselhöhlen oder die Lendengegend. Sie stören die natürliche Hautbarriere und können bakterielle Infektionskrankheiten begünstigen. Eine der häufigsten Folgen von Fußpilzerkrankungen sind Nagelmykosen. Die Erreger sind meist Fadenpilze, die eine Affinität zum Keratin, dem Hauptbestandteil der Nagelplatte, haben. Je länger die kleinen Parasiten sich festsetzen, desto schwieriger wird es, sie wieder loszuwerden. Das kann mitunter Jahre dauern. Häufig sind ältere Menschen von Onychomykosen, so der Fachausdruck, betroffen. Sie werden duch ein schwaches Abwehrsystem, Diabetes, aber auch eine Fehlstellung der Zehen begünstigt. Aber auch Jüngere sind betroffen: Sie tragen oft falsches Schuhwerk oder verletzen sich beim Sport die Nagelplatten. Ein weiterer Risikofaktor ist verschlechterte Durchblutung - u.a. bedingt durch das Rauchen. Die Frage, ob eine Onychomycose behandelt werden muss, bleibt unbeantwortet. Die Pilze befallen keine inneren Organe. Sie verursachen in erster Linie ein kosmetisches Problem, denn die verdickten, gelb verfärbten und brüchigen Nägel sehen alles andere als schön aus. Eine Vielzahl von Salben, mit deren Anwendung man frühzeitig beginnen sollte, ist auf dem Markt. Das Präparat mit dem Wirkstoff Terbinafin bekommt man rezeptfrei. Der Vorteil ist die kurze Behandlungsdauer von sieben Tagen. Andere Medikamente müssen noch zwei Wochen nach dem Abklingen der Symptome verwendet werden. Ist nur die Hälfte des Nagels erkrankt, reicht meist das Auftragen eines Lackes. Ist auch die Nagelmatrix beschädigt, hilft nur der Einsatz von oral einzunehmenden Medikamenten. Die befallenen Nägel müssen zudem abgetragen werden. Zur Nagelentfernung werden zurzeit Lasergeräte getestet, die mehr erkranktes Material entfernen können als bisher möglich. Dadurch wird eine Reduzierung der Wirkstoffdosis erreicht. Die Behandlung mit Tabletten ist bei 80 Prozent der Patienten effektiv. Hierbei sollten Nutzen Nebenwirkungen abgewogen werden, denn die Medikamente können Leber und Nieren schaden oder allergische Reaktionen auslösen. Viele Ärzte haben wenig Interesse, die oralen Mittel zu verordnen, denn sie sind extrem teuer. Eine dreimonatige Intervalltherapie kostet 470 Euro.

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