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- Das Ende fürs Krupp-Stahlwerk Duisburg-Rheinhausen
Gefügig?
Am Ende werden schlappe 30 000 Tonnen Stahl den Ausschlag gegeben haben. Von 750 000 auf 540 000 Tonnen will Krupp-Hoesch seine Stahlerzeugung runterfahren. Das Rheinhausener Werk kann nur 510 000 Tonnen liefern, der Dortmunder Standort dagegen ziemlich genau die 540 000 - der Konzern kommt betriebswirtschaftlich besser weg, wenn Dortmund und nicht Rheinhausen bleibt.
Auch Regionales wurde ins Kalkül gezogen. In Duisburg gibt es außer dem im Stadtteil Rheinhausen beheimateten Werk noch weitere Stahl-Standorte von Thyssen und Mannesmann. Das Dortmunder. Werk steht allein auf weiter Flur. Offensichtlich kalkulieren Krupp-Hoesch und die nordrhein-westfälische Landesregierung, daß die Schließung von Rheinhausen politisch eher verkraftbar ist - verbunden mit der Hoffnung, daß der
Widerstandswille der ohnehin von einst 6 000 auf 2 000 Stahlkocher geschrumpften Belegschaft bald erlahmt. Das Rheinhausen von 1993 ist nicht mehr das vori 1987/88, als es gelang, einen der beiden Hochöfen zu retten.
Vorsorglich begannen auch die meisten (west)deutschen Medien schon am Dienstagabend davon zu reden, daß sich viel Aufregung und lehnung nicht lohne: Man wisse ja, die Überkapazitäten, der teure deutsche Stahl, die EG, die Rentabilität ... Höchstens die Manager bekamen noch ihr Fett weg, weil sie in den Boom-Jahren die Gewinne abräumten, jetzt aber keine Konzepte und kein Geld haben. Da ist's denn auch erlaubt, den Krupp-Stahl-Chef Harnisch mit Eiern zu bewerfen. Dampf ablassen, am Ende aber schlucken, lautet die offizielle Widerstandsparole. Ob sich die Rheinhausener der fügen werden?
JÖRG STAUDE
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