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  • Basketball: WEM EX Berlin tritt am Sonnabend zum zweiten Sprungball in den Kreis

Der Aufschwung Ost als doppelter Salto?

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Einer der Salti ist schon geglückt: Das 1990 gegründete Ost-Unternehmen WEMEX hat den Sprung unter die im Osten führenden Computerfirmen geschafft. Im vergangenen Jahr setzte man 30 Mio Mark um, Firmen wie Epson, Hewlett Packard und IBM bescheinigen den Ostberlinern „West Know-how“.

Selbiges hatten die Damen der Sektion Basketball an der Humboldt-Universität bereits unter Beweis gestellt. Nach acht DDR-Meistertiteln schafften die Frauen im Vorjahr den Sprung in die Playoffs der 1. Bundesliga. Dort ging es im März gleich gegen den Barmer TV - die Humboldts schieden aus.

Und als ein (halbes) Jahr vergangen, simsaladim..., da waren rdie Berlinerinnen, wieder da - als Team-des neuen Präsidenten Thomas Steiger

unter dessen Fimennamen WEMEX. Der 43jährige gebürtige Schweriner gab gleich die anspruchsvolle Devise aus: „2000 soll der Kern der Nationalmannschaft von WEMEX kommen.“ Dafür reichte er erstmal 750 000 DM über den Sponsorentisch. Kein anderes deutsches Team von Basketballerinnen konnte je in dieser Dimension wirtschaften.

Wie die Steiger-Devise so auch die Besetzung des alten neuen Teams: erstklassig. Neu-Trainer Marcus Schlösser (von Wolfenbüttel) konnte mit i Lori Clarkej ELeonora Wild Milica Vukadinovic und Merlelynn Sabine Lange

gleich vier Ausländerinnen verpflichten. Problem: Zwei dürfen nur spielen, deutsche Pässe für die beiden anderen sind noch nicht fertig.

Dem Humboldt-Stamm sind noch Silke Bienert, Birgit Eggert, Karin Reiche und Daniela Koch entwachsen. Von der Saale an die Spree zog Alke Dietel, Sophie von Saldern kam vom Studium aus Berkeley (USA) zurück, „Ur“-West Know-how bringen Nicole Wienke und Angelika Marschall mit. Ein gemischtes Dutzend also, das dennoch gut zusammengewachsen, ist, wia sommerliche, Turniererfolge (Ungarn', Türkei) belegen.

Der Bundesligaauftakt 93/94 ging knapp verloren. Doch Bange machen gilt nicht, Trainer und Spielerinnen waren trotz der 66:69-Niederlage in Wolfenbüttel rundum zufrieden. Vor allem die fehlenden Lange und Wild sowie Ausfälle durch fünf Fouls bedingten den Ausgang des Spiels.

Von Meisterschafts-Spekulationen nun halten weder Manager Werner Krüger noch Sophie von Saldern etwas. Marcus Schlösser peilt das Play-off-Halbfinale an, sein Traum wäre das Finale. Spekulationen also hin oder her: Am Sonnabend (17 Uhr) treten „seine“ Frauen im Berliner Sportforum wieder gegen den Meister Barmer TV an. Mal seh'n, ob den Frauen um Lori Clarke die Play-off-Revanche.gelingt.

STEFAN KOHLER

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