Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • Sport
  • Hallo Fahnenträger

Mark Kirchner

  • Lesedauer: 2 Min.

Alle nennen ihn nur den „Schmalen“ Erst in letzter Sekunde schaffte er den Sprung auf den Olympiazug. Nun ist der 23jährige Biathlet in Lillehammer Fahnenträger des deutschen Teams. Für den Skijäger aus Scheibe-Alsbach am Rerinsteig, der in den ver- ' gangenen fünf Jahren WM-Titel und - Auszeichnungen en : masse hamsterte, kam die Nominierung völlig überraschend. „Das ist eine große Ehre für mich, auch wenn ich kein Freund öffentlicher Auftritte bin. Olympischer Fahnenträger, das wird man nur einmal“, sagte Kirchner.

Die Laufbahn des 1,78 m großen und nur 68 kg schweren Thüringers verlief kometenhaft. Der zweifache Junioren-Weltmeister von 1988 gewann bereits ein Jahr später

das erste WM-Gold bei den Männern, dem er jedes Jahr mindestens einen weiteren Titel anfügte. Als dritter Biathlet in der Geschichte der seit 1960 olympischen Sportart wurde der Vater eines Sohnes und einer Tochter in einem Jahr (1991) dreifacher Weltmeister. Als er bei den Titelkämpfen 1993 über 20 km eine herbe Niederlage einstecken mußte, warf das den erfolgsverwöhnten Biathleten nicht um. „Irgendwann ^mußte das ja mal kommen“, kommentierte er den Absturz, um zwei Tage später im Sprint seinen siebenten WM-Sieg zu feiern.

Für Lillehammer konnte sich der Bundeswehr-Stabsunteroffizier erst bei der letzten Weltcup-Station qualifizieren. Sowohl läuferisch als auch beim Schießen hatte er Probleme. Eine Grippe und eine Fersenprellung brachten ihn aus der Spur. Inzwischen zeigt die Formkurve wieder deutlich nach oben. Kirchner selbst gibt sich bescheiden: „Wenn ich mit einer Olympia-Medaille nach Hause fahre, bin ich zufrieden“.

UWE JENTZSCH

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal