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Deutsches Aussätzigen- Hilfswerk

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Weltweit leiden 3,1 Millionen Menschen an Lepra - eine der schweren Krankheiten, deren Bekämpfung nicht nur Thema des heutigen Weltgesundheitstages ist. Wenn Lepra inzwischen auch heilbar ist, bleibt besonders die Betreuung der etwa 650 000 Menschen, die jedes Jahr neu erkranken, eine große humanistische Aufgabe. Hier sieht sich das Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk (DAHW) in der Pflicht.

Das 1957 in Würzburg gegründete DAHW versteht sich als medizinisches und soziales Hilfswerk. Das heißt, neben der Verteilung von Medikamenten, die im Schnitt 45 DM pro Patient kosten, und eventuell von Prothesen geht es um die Reintegration der Geheilten. Ihnen wird Arbeit vermittelt oder bei der Existenzgründung geholfen, denn das Stigma des Aussätzigen ist heute noch lebendig. Umso wichtiger sind Aufklärungskampagnen in Indien (1,6 Mio Leprakranke) und anderen betroffenen Ländern. Außerdem versucht der Verein, über Forschungsvorhaben bessere Therapien zu entwickeln.

Heute betreut der Verein weltweit 300 Projekte, die 1993 mit ca. 30 Millionen DM gefördert wurden. Das DAHW ist Teil der Internationalen Vereinigung der Leprahilfswerke.

Deutsches Aussätzigen-Hilfswerk, Dominikanerplatz 4, 97067 Würzburg, Tel.. 0931-35210. Spendenkonto 9696 bei Stadt. Sparkasse Würzburg, BLZ. 790 500 00.

Nachdem die Staaten der Dritten Welt im Dezember ohne großes Federlesen ihre Zustimmung zu dem neuen GATT-Abkommen gefaxt hatten, regt sich nun Widerspruch und Widerstand. Kein Wunder, denn am 15. April kommt's zum Schwüre. An diesem Tage soll auf einer großen Staatenkonferenz in Marrakesch das Vertragswerk über die neuen Zoll- und Handelsregeln, das eindeutig die Industriestaaten begünstigt, signiert werden.

Große Nachteile, so der Generalsekretär der Arabischen Liga, Esmat Abdel Meguid, werde das neue Abkommen gerade

auch den Mitgliedern seiner Organisation bringen. Und damit die arabischen Länder ihre landwirtschaftlichen und industriellen Produkte entwickeln können, sollten sie für 10 Jahre von dem Abkommen ausgenommen werden.

Während die Araber vielleicht zunächst nur auf den Busch klopfen wollen, hat der GATT-Widerstand in Indien bereitsfeste Formen angenommen. Erst vor wenigen Tagen forderten 10 000 Kleinbauern. Küstenfischer, Ureinwohner und Studenten aus dem ganzen Land vor dem Delhier Roten Fort die indische Regierung auf, das Abkommen nicht zu

unterzeichnen. Die neugebildete „Nationale Allianz der Volksbewegungen“ - sie besteht aus 75 Organisationen - warnte am gleichen Tage auf einer Pressekonferenz die Regierung Rao davor, die indischen Kleinbauern der Konkurrenz der großen Agrokonzerne auszusetzen und dem defacto-Raub indischen Saatguts zuzustimmen. Falls die Regierung diese Mahnungen nicht ernst nehme, will die Allianz einen „neuen Unabhängigkeitskampf starten.

Bei dieser Kampagne handelt es sich nicht um eine Eintagsfliege. Bereits seit den 80er Jahren demonstrieren z. B. im südlichen Unions-

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