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Ostgemachte Manege auf Tournee

Staatszirkus-Nachfolger „Aeros“ begeistert das Publikum

  • Lesedauer: 2 Min.

Von MARCEL BRAUMANN, Dresden

„Von hier“, also aus der ehemaligen DDR, sollen die Produkte im Ladenregal nach Meinung der Mehrheit der ostdeutschen Konsumenten möglichst sein. Dem Bedürfnis nach qualitätsvollem Ostgemachten läßt sich nun auch im Zirkuszelt frönen: Der Zirkus Aeros, einziger Nachfolger des Staatszirkus der DDR, gastiert seit Dienstag auf dem Straßburger Platz in Dresden. Die 94er Tournee führt durch Sachsen, Sachsen-Anhalt und das südöstliche Brandenburg und wird wie schon 1993 mit

dem Weihnachtszirkus in Leipzig abschließen.

Zirkusdirektorin Christiane Samel und ihr Mann Erhard, die zu den Bekanntesten Dompteuren des früheren Staatszirkus zählten, kauften im Juni 1992 den schon totgeglaubten Circus Aeros, der seit 1981 dem VEB Zentral-Zirkus Berlin angehörte und nach kurzer Nachwende-Eigenständigkeit aufgelöst wurde. Der begeisterte Zuschauerzu-

spruch bei Gastspielen in über fünfzig Städten Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpom-

merns 1993 beweist den Zirkusmachern, „daß nicht alles, was früher einmal gut war, nach neuen Maßstäben gemessen plötzlich wertlos und überflüssig ist.“ Dasselbe gilt für die 70 Mitarbeiter. „Aeros“ beschäftigt ausschließlich Mitarbeiter, Artisten und Dresseure aus Staatszirkus-Zeiten.

Christiane Samels Schimpansendressur, der größte Exotenzug Europas, der sehenswerte Auftritt der an der Berliner Fachschule für Artistik ausgebildeten Skylights und viele andere Attraktionen verführen in Dresden bis zum 4. Mai zum Zirkusbesuch.

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