Jubel um Orwell Star beim Traber-Jubiläum
100 Jahre Rennbahn Berlin-Karlshorst
Von RUDOLF BARRE
Fast 15 000 tummelten sich vor und hinter der großen Tribüne. Bierbuden und Bratwurststände waren dicht umlagert, Kinder hüpften herum, im VIP-Zelt drängten sich die Sponsoren. Sogar eine russische Militärkapelle bekam Beifall beim Jubiläum „100 Jahre Rennbahn Karlshorst“
Die gute Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Berlins populärster-Traber Orwell Star mit seinem sympathischen Trainer Michael Hönemann nach furiosem Finish den Jubiläumspreis über 2 500 m vor Habsburger (Grendel) und Overdrive (Drechsler) gewann.
In einem „Veteranen-Rennen“ alter Karlshorster Trainer setzte sich Werner Gläser (62) mit Serenado gegen den Favoriten Punktum Svebolle mit Helmut Zahn (63) durch. Leider war der erfolgreichste Trainer vergangener Jahre, Werner Bandermann, nicht mit von der Partie. Er hat nach seinem nicht ganz freiwilligen Abgang 1992 die Arena an der
Wuhlheide nicht mehr betreten. Auch Gerhard Krüger fehlte, der heute in Italien lebt. Dagegen kam Hans Frömmig (84). Er gewann 1947 mit Avanti in Karlshorst das Deutsche Traber-Derby
Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Mucha flanierte, Wolfgang Grüner von den „Stachelschweinen“, in Rathenow mit Pferden groß geworden, trat auf. Und sonst? Es gab geringere Anlässe, bei denen sich die Honoratoren der Stadt zuhauf einfanden, um Sprüche von' sich r zu geben', einander zuzuprosten oder sich in der Menge zu baden. Wer oder was hinderte sie diesmal? Vielleicht die noch immer offenen Fragen über die Zukunft dieses Hippodroms?
Auch die Repräsentanten des Galoppsports wurden vermißt, vom Union-Klub oder vom Verein für Hindernisrennen, bis 1945 immerhin die „Hausherren“ auf diesem Gelände. So blieb das Jubiläum „100 Jahre Rennbahn Karlshorst“ ein frohes Fest der Traber.
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