Haftbefehl gegen Eltern von Maximilian
Entführung war offenbar nur vorgetäuscht
Die Entführung des dreijährigen Maximilian Nhalungo aus dem oberfränkischen Wirsberg (Landkreis Kulmbach) war offenbar nur vorgetäuscht. Einen Tag nach dem Fund der Leiche wurden die Eltern, Heike und Carlos Nhalungo, unter dringendem Verdacht der Tatbeteiligung festgenommen.
Von einem der Elternteile liegt eine, so Oberstaatsanwalt Friedrich Eichfelder, „umfassende, in sich schlüssige und durchaus überzeugende Darstellung über das Verschwinden“ des Kindes vor Auch bei Verhören am Montag blieb es bei zwei sich widersprechenden Darstellungen. Die Leiche war am Freitag in einem 15 km entfernten Wald gefunden
worden. „Es gibt keine Anhaltspunkte für eine Entführung oder eine Beteiligung Dritter“, sagte der Leiter der Polizeidirektion Bayreuth, Manfred Kallwies. „Aber es gibt eindeutige Indizien, daß die Entführung nur vorgetäuscht wurde und Maximilian in der eigenen Familie zu Tode gekommen ist.“
Eine Obduktion ergab noch keine gesicherten Angaben über die Todesursache. Es seien Verletzungen festgestellt worden, jedoch keine Anzeichen von massiver Gewalteinwirkung, hieß es. Am Fundort gab es Brandspuren. Die getrennt lebenden Eltern hatten Maximilian am 12. April als vermißt gemeldet. dpa/ND
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.