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Geiseldrama von Celle unblutig beendet

Spezialtruppe der Polizei schlug nach 51stündiger Verfolgungsjagd in Osnabrück zu

  • Lesedauer: 2 Min.

Osnabrück (dpa/ND). Mit einem blitzschnellen Zugriff haben Spezialkräfte der Polizei das Celler Geiseldrama nach 51 Stunden unblutig beendet. Sie befreiten die unverletzte Geisel Dietmar Kraft (35) am Dienstag um 11.05 Uhr in der Osnabrücker Innenstadt. Die Gangster Peter Strüdinger (38) und Günther Finneisen (37) wurden festgenommen und in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Celle zurückgebracht.

Die Einsatzleitung hatte den Zugriff angeordnet, nachdem

sie Hinweise auf eine akute Gefährdung der Geisel und Unbeteiligter bekommen hatte. Die Geiselnehmer saßen bei ihrer Festnahme im Auto und leisteten keinen Widerstand. Der erst am Morgen in Bad Eilsen gestohlene Golf GTI war vor einer roten Ampel von Fahrzeugen eines Kölner Sondereinsatzkommandos eingekeilt worden. Ein Gangster erlitt leichte Blessuren.

Die Geiselnehmer verhielten sich nach Polizeiangaben immer „chaotischer“, fuhren mit

ihrem Auto mit hoher Geschwindigkeit auf die Gegenfahrbahn und über Rad- und Fußwege. Zwischenzeitlich warfen sie auch Geldscheine aus dem Fenster. In Geschäften hatten sie sich Materialien für einen Sprengsatz besorgt. Als das Fluchtauto mit den Gangstern auf den Parkplatz eines Krankenhauses fuhr, wurde eine weitere Geiselnahme befürchtet.

Mit dem Zugriff ging eine der längsten Geiselnahmen der deutschen Nachkriegsge-

schichte zu Ende. Die Gangster hatten den Justizbeamten Dietmar Kraft am Sonntag morgen gegen 8.20 Uhr in der JVA Celle mit einer selbstgebauten Waffe in ihre Gewalt gebracht. Sie verließen die JVA am Sonntag abend in einem bereitgestellten Sportwagen. Am Montag und Dienstag entwickelte sich das Drama während der Tausende Kilometer langen Verfolgungsjagd durch Norddeutschland zu einem Nervenkrieg zwischen den Gangstern und der Polizei.

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