Vier Tote bei Attentat in der Pariser Metro
Verbrechen mit politischem Hintergrund?
Von RALF KLINGSIECK, Paris
Ein Bombenanschlag in der Pariser Schnell-Metro RER hat am Dienstagabend vier Tote und über 60 Verletzte gefordert. Im dichten Berufsverkehr explodierte ein Sprengsatz in einem mittleren Wagen eines stadtauswärts fahrenden Zuges, als dieser in die Station Saint-Michel einfuhr. Zeugen zufolge erschütterte die Detonation Zug und Gewölbe der Station und war deutlich auf dem darüberliegenden Platz zu spüren und zu hören, der zwischen Seineufer und Studentenviertel Quartier Latin gelegen ist. In dem zerfetzten Wagen brach ein Brand aus. Die
Fahrgäste drängten durch Türen und Fenster auf den Bahnsteig, aber es gab keine Panik. Die schon nach wenigen Minuten eingetroffene Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen und mit der Bergung der Verletzten beginnen.
Nach ersten Untersuchungen scheint festzustehen, daß es sich um einen Anschlag handelt. Über Täter und Motive gibt es Spekulationen. Aus Kreisen der Sicherheitsbehörden hieß es, der Anschlag könnte mit einem für diesen Mittwoch geplanten Privatbesuch von PLO-Chef Yasser Arafat zusammenhängen. Er will seine Frau besuchen, die am Montag in einer Pariser Klinik eine Tochter gebar. (Seite 6)
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.