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Ein Märchen wurde wahr

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Geschichte mit dem Rolls-Royce hat sich wirklich zugetragen, im niedersächsischen Stotel bei Bremerhaven. Vor einem Vierteljahrhundert. Heute gehört Stotel zur Gemeinde Loxstedt mit rund 16 000 Einwohnern. Wilfried Hegemann, stellvertretender Gemeindedirektor, schmunzelt: „Die sind damals auf den guten Mann reingefallen.“ Am Erbe dieses Reinfalls hat Loxstedt schwer zu tragen.

Zugegeben –ganz so einfach liefe das heute wohl nicht mehr, und ganz so einfach lief es früher nicht immer. Im Prinzip allerdings schon. Oftmals ging es gut, entstanden Gewerbebetriebe und -gebiete, Freizeitanlagen und Hotels. Doch nicht immer.

In Troisdorf bei Bonn und in Stotel künden heute, weithin sichtbar, zwei Hochhaus-Bauruinen von Fehlschlägen mit Spekulations- und Investitionsgeschäften. Die Ruinen stehen seit mehr als 20 Jahren als Beton-Skelette in der Gegend. „Das waren wilde Zeiten damals“, bittet Wilfried Hegemann um Verständnis für die Entscheidungen der Kommunalpolitiker, in Stotel Ende,der, 60er Jahre. Und meint damit sowohl .die. Politik vor Ort; als ; auch in dör Bonner Republik.

Zwei Entwicklungen sorgten Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre für Hektik und Betriebsamkeit überall in den Rathäusern der alten Bundesländer- Am 12. Mai 1969 trat eine Finanzreform in Kraft, die die Situation besonders der kleinen Gemeinden in Großstadtnähe grundlegend veränderte. Vorher wurden Lohnund Einkommenssteuer der Werktätigen an die Finanzkasse des Arbeitsortes abgeführt. Ergebnis: Mangels Bauland und billiger Wohnungen in den Metropolen zogen immer mehr Menschen aus den

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