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Bahnhöfe im Buch

  • Lesedauer: 2 Min.

Der „fachkundige Journalist Helmut Frei“ habe eine Lücke geschlossen, verspricht uns der Verlag, die Lücke in den Informationen über Personenbahnhöfe. Nachdem wir die überflüssigen - Grußworte Dürrs und Wissmanns überblättert haben, können wir uns in die Bahnhofsbeschreibungen von Aachen Hbf bis Zwikkau (Sachs) Hbf vertiefen.

Das Büchlein ist keine Fibel für Architekten und kein Brevier für verbohrte EisenbahnfreakSr-sondern könnte jedem etwas bieten, der in die großen und kleinen Geheimnisse der Personenbahnhöfe seine Nase stecken möchte. Das erfüllt sich allerdings nur zum Teil, am besten noch beim Essay „Bitte einsteigen!“ Über die einzelnen Bahnhofsbeschreibungen wundert und ärgert man sich. Zum Beispiel: Was sollen Basel SBB, Salzburg Hbf und Strasbourg in einem Bahnhofsführer Deutschland, auf dessen Umschlag die DB-Firmenmarke prangt? Ist dem Autor die Geographie abhanden gekommen?

An Oberflächlichkeit kaum zu überbieten sind die Informationen zu Bahnhöfen der ehemals Deutschen Reichsbahn. Konnte der Autor bei Bahnhöfen der Ex-Bundesbahn offenbar schnell auf frühere Beschreibungen und andere Quellen zurückgreifen, fehlten ihm diese zur Reichsbahn, und zum Recherchieren fehlten Zeit oder Lust oder beides.

Da füllt Polemik über die DDR-Verhältnisse die Spalten, läßt man Eisenbahner im Vorruhestand sprechen und plaudert über Dinge, die den Bahnhof gar nicht betreffen, etwa unter Berlin Hbf über den Anhalter Bahnhof. Besonders enttäuschend sind die Kapitel über Cottbus, Zwickau (Sachs) Hbf und Brandenburg Hbf. Unter dem wenigen Bahnspezifischen ist vieles falsch und wird die jüngste Geschichte verdreht.

Ich kann das Büchlein nicht empfehlen.

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