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  • Sport
  • Wasserspringerin Brita Baldus verabschiedete sieb 1993 als Europameisterin

Jetzt denkt sie an den nächsten Triathlon

  • Lesedauer: 2 Min.

„Mein letzter Sprung in einem Wettkampf?“ Brita Baldus braucht nicht lange zu überlegen. „Der zweieinhalb Auerbach-Schraubensalto, damals in Sheffield.“

Geduldig und zäh verfolgten sie und ihr langjähriger Trainer beim damaligen SC DHfK Leipzig, Uwe Fischer, das Ziel, das da lautete: Beherrschung einer hochkarätigen Sprungserie.

Wenn Brita Baldus heute darüber spricht, dann tut sie es entspannt, ohne jegliche Verkrampfung. „Mehr war wohl nicht drin“, schätzt sie ihr einstiges Können als Wasserspringerin ein. „Es gibt nichts, was offen geblieben wäre.“ Die Bilanz gibt der nun knapp Dreißigjährigen recht: neun Medaillen bei Olympischen Spielen, WM, EM und Weltcupfinals zwischen 1983 und 1993. Und das alles mit einer Sprungserie, deren Beherrschung in den Baldus-Jahren nur wenigen Frauen gelang. Von dem Tribut, den sie für das Erlernen dieser komplizierten Saltos und Schrauben zahlen mußte, will Brita Baldus heute nicht mehr reden. Nur so viel: „Ich wußte, worauf ich mich einließ.“ Zunehmende Rückenprobleme zwangen sie zum Rücktritt. Einem glanzvollen, wie wir

wissen. Dem goldenen von Sheffield bei der EM.

Rücktritt ja, doch kein Abschied. „Ohne Sport geht nichts bei mir“, sagt nun Brita Baldus. Als „Sportfachkraft“ im AOK-Gesundheitszentrum Leipzig-Grünau hat die Diplomsportlehrerin vor allem mit Bewegungstherapie zu

tun und betreut die verschiedensten Gruppen. Das geht in der Woche oft bis 8 Uhr abends, und es sind auch immer wieder Wochenendeinsätze dabei. „Vor allem die Kurse machen Spaß“, meint sie, „ich komme gut mit den Leuten aus.“

Das eigene Sporttreiben umschreibt sie mit „Fitneß in einem Studio, Radfahren, ein bißchen Aerobic, Laufen“. Und möglicherweise wird man sie, wie schon erstmals 1992, bei einem Triathlonwettkampf in Kulkwitz erleben. „Ich brauche solche Herausforderungen.“

Ihren deutschen Nachfolgerinnen traut Brita Baldus noch einiges zu. „Doch heute reichen das Können und der Willen nicht mehr aus“, ergänzt sie. „Fast ebenso wichtig ist das Umfeld. Stimmt die materielle Situation? Ist man beruflich abgesichert? Kann der Trainer ohne Zukunftsängste arbeiten?“ Sie selbst braucht sich diese Frage nicht mehr zu stellen, sie hat neue Aufgaben gefunden.

KLAUS M. FIEDLER

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