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Nackte Kampagne mit haarigen Folgen

Tierschützer contra Pelzhersteller

  • Ingolf Bosse N
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Pelztierbranche steht neuer Ärger ins Haus. Nach Boykottkampagnen, Nackten-Aufmärschen und Kunstblutattakkenjiun auch noch eine Verleumdungsklage. Am Hals hat sie die dänische Firma „SAGA Pelze“ Sie soll die internationale Tierrechtsorganisation PETA bezichtigt haben, Supermodels für den „Nackt-Strip zugunsten der Tiere“ zu bezahlen. In einem an Designer gerichteten Rundschreiben behaupte SAGA weiter, daß PETA gefälschtes Bild- und Filmmaterial verbreite. Die angegriffene Organisation, die deswegen jetzt in New York vor Gericht ging, sieht den Sinn dieses Schreibens darin, die Modemacher zu bewegen, Pelze erneut oder verstärkt in ihre Kollektionen einzubinden.

Harald Ullmann, Vizevorsitzender von PETA-Deutschland, verwies gegenüber ND

auf bekannte Models, „die sich freiwillig und ohne Gage“ für die Kampagne „Lieber nackt als Pelze tragen“ zur Verfügung stellten: Nadja Auermann, Tatjana Patitz, Naomi Campbell, Cindy Crawford. Diese Aktion habe u.a. Calvin Klein dazu bewegt, seine Pelzkollektionen einzustellen. Ulimahn sieht vor allem ökonomische Einbrüche in der Pelzbranche als Hintergrund der verstärkten Angriffe. So sei der jährliche Verbrauch an Nerzen in fünf Jahren von 44 Millionen auf 14 Millionen gesunken.

PETA fordert den Widerruf der Behauptungen von SAGA und eine öffentliche Entschuldigung der Firma. Die Klage fällt zweifellos in einen sensiblen Zeitraum: Nächsten Monat beginnen in New York die Pelzmodenschauen.

INGOLF BOSSENZ

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