Werbung

Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

i:w Letzter Guß bei John-Deere 1998

Mannheimer Traditionsunternehmen soll schließen

  • Lesedauer: 2 Min.

Mannheim (ND-Roos). Die Gießerei des Traditionsunternehmens für Traktorbau John-Deere in Mannheim wird zum Ende des nächsten Jahres geschlossen. Das teilte am Freitag die Geschäftsleitung mit. Zwei externe Gutachten hätten ergeben, daß die Gießerei 1998, bei einer Auslastung von 29 Prozent, nicht überlebensfähig sei, so der Personalchef des Werkes in Mannheim, Ingolf Prüfer. Ein Wirtschaftlichkeitskonzept gebe es nur mit Personaleinbußen und Lohnkürzungen um 25 Prozent. Betroffen von dieser Entscheidung sind 400 Mitarbeiter von insgesamt 2600 am Standort Mannheim. 150 Beschäftigte sollen aufgrund älterer Vereinbarungen ausscheiden. Für die anderen 250 Gießer will das Unternehmen einen Interessenausgleich verhandeln.

Der Betriebsratsvorsitzende von John-Deere, Rainer Wietstock, zeigte sich durch diesen schnellen Entschluß überrascht. Über die Zukunft der Gießerei werde bereits seit Jahren verhandelt. Ein

Konzept wurde erarbeitet, wonach auch Aufträge von Fremdfirmen bearbeitet, die Produktion für das eigene Werk aber bevorzugt werden solle. Zum Argument des Unternehmens, die Lohnkosten müßten um 25 Prozent und die Anzahl der Beschäftigten auf 150 gesenkt werden, damit die Gießerei tragfähig bleibe, meint der Betriebsrat, daß sich das Management auf einen bayerischen Anbieter mit gleichem Lohnniveau beziehe, der jedoch mit wesentlich moderneren Maschinen produziere. Dem Argument der Geschäftsleitung, sie habe 36 Millionen Mark in den letzten zehn Jahren investiert, hält der Betriebsrat entgegen: »Seit 25 Jahren ist nichts in die Gießerei investiert worden.« Wer glaube, man könne »fehlende Investitionen über Personalabbau ausgleichen, der liegt schief,« betonte Wietstock. Da Rohguß und Bearbeitung nicht getrennt werden könnten, sieht dar Betriebsrat den gesamten Standort gefährdet.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -