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Lisa »Lizzy« Schubert: Vom Hörsaal in den Bundestag

Schubert von den Linken aus Düsseldorf zieht nachträglich in den Deutschen Bundestag ein

Linkspartei – Lisa »Lizzy« Schubert: Vom Hörsaal in den Bundestag

»Vor knapp einem Monat wurde ich morgens angerufen aus der Landesgeschäftsstelle und habe die Nachricht bekommen«, sagt die erst 22 Jahre alte Lisa »Lizzy« Schubert im Gespräch mit »nd«. Die Überraschung war mehr als geglückt: Zum ersten August wird sie offiziell Abgeordnete des Bundestags. »Ich konnte es erst gar nicht fassen.«

Auch ihr Düsseldorfer Kreisverband jubelt. »Wir freuen uns riesig. Die Fraktion gewinnt mit Lisa Schubert eine Person mit klarer sozialistischer Haltung. Wir werden gemeinsam weiter am Aufbau einer starken Linken in Düsseldorf arbeiten«, sagt Kreisverbands-Pressesprecher Jan Ole Lindner gegenüber »nd«.

Bei der Bundestagswahl holte die Studentin der Sozialwissenschaften mit 9,3 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Düsseldorf II zwar ein gutes Ergebnis – doch gereicht für ein Mandat hat es nicht. Nun kommt Schubert eine gute Listenplatzierung bei den NRW-Linken zugute, wenn auch der Grund für ihren Einzug in den Bundestag bedauerlich ist: Uwe Foullong aus dem Kreis Recklinghausen/Bottrop musste krankheitsbedingt sein schwer erkämpftes Bundestagsmandat niederlegen, sodass sie über die Landesliste nachrücken konnte.

Wie bereits in ihrem Bundestagswahlkampf möchte Schubert weiter zu Antimilitarismus, Palästina-Solidarität und Queer-Feminismus arbeiten. »Durch meine Übernahme des Platzes im Finanzausschuss von Uwe Foullong werde ich aber auch einen finanzpolitischen Schwerpunkt haben«, sagt Schubert, die sich als nicht binäre Person identifiziert und seit zwei Jahren Parteimitglied ist.

Angst vor großen Namen und wegen ihrer fehlenden Erfahrung habe sie keine. »Es ist eine unglaublich große Chance für mich, Dinge anzupacken und zu verändern.« Schubert möchte eine »Alternative zur aktuellen Dauerkrise« bieten. Ihr sei es daher wichtig, nicht den Bezug zu den Kämpfen vor Ort zu verlieren. Deshalb hat sie vor, außerhalb der Plenarwochen in Berlin auch »Politik in Düsseldorf für die Menschen zu machen«. Und nebenbei will sie sicher auch noch ein bisschen weiterstudieren – der Abschluss ihres Studiums an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ist nicht mehr weit. Ob sie dafür noch Zeit finden wird?

Das Hohe Haus sieht Schubert vor allem als Plattform – um Sichtbarkeit zu schaffen für Personen und Lebensrealitäten, die heutzutage oft von der großen Politik vergessen werden. Eine gewisse Aufmerksamkeit ist ihr dabei sicher: Mit 22 Jahren wird sie das jüngste Mitglied des Bundestags sein.

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