Nanogarn gesponnen

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Die anfängliche Begeisterung über die erstaunlichen elektrischen und mechanischen Eigenschaften von Nanoröhrchen aus Kohlenstoff ließ etwas nach, als sich herausstellte, dass sich bislang allenfalls einige Tausendstel Millimeter lange Fasern herstellen lassen. Für viele technische Anwendungsmöglichkeiten ist das viel zu kurz. Doch Wissenschaftler vom NanoTech-Institut der Universität von Texas in Dallas und von der australischen Forschungsorganisation CSIRO besannen sich auf eine der ältesten menschlichen Technologien, aus kurzen Fasern lange Fäden zu machen: das Spinnen. Und tatsächlich funktionierte das auch unter dem Mikroskop (Abb. F). Das Team um Mei Zhang stellt die Ergebnisse im Fachjournal »Science« (Bd. 306, S. 1358) vor. Die gesponnenen Fäden (A) lassen sich genauso verzwirnen (B und C), stricken (D) oder verknoten (E) wie die Gespinnste aus der Makrowelt. Die Forscher um Zhang fanden allerdings auch interessante Vorzüge der Nanofäden. So drehen sich die gesponnenen Fäden nicht von selbst wieder auf. Zudem bringen Verzwirnen, Flechten oder Verknoten keinen messbaren Festigkeitsgewinn. Wegen der guten elektrischen Leitfähigkeit erhofft man sich von den Fäden leichtere Abschirmmaterialien - das US-Militär ist Hauptfinanzier der Forschung - und Elemente für elektrische »Muskeln«. StS Foto: Science
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