Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Schönen Gruß aus Restberlin

Spitzes zweier Karikaturisten im Haus Ungarn Von Almut Schröter

  • Lesedauer: 1 Min.

Da sieht man mal wieder, wie blamabel Berliner Befindlichkeiten sind. Leute starren sich durch den geöffneten Stacheldraht entsetzt an. »Der erste Anblick« wurde 1989 vom Ungarn György Brenner karikiert. Arbeiten des 1993 verstorbenen Künstlers sind zusammen mit denen des Westberliners Gerhard Seyfried bis 16. Februar im Haus Ungarn als »Berliner Utopien. Budapester Aussichten« in der Karl-Liebknecht-Straße 9 in Mitte zu sehen. Widmete sich Brenner auch ökologischen Themen, bleibt Seyfried bei der

Sache. Seine Ost-West-Achse mit halbfertiger Autobahn mitten in der Stadt ist Jahre alt, aber als zugespitztes Resultat der Fehlplanung gar nicht so von gestern. In Restberlin und Rostberlin nannte er die Stadtteile um, bleibt aber im Kiez der vom Osten umzingelten Weststadt. Seyfried sieht sich als Linker. Ungewohnt für den DDR-Geprüften ist er, weil er frech mit roten Heiligtümern umgeht. So schuf er ein Comic mit dem Text der Internationale. Nicht einmal vor dem Kommunistischen Manifest bremste er ab: »Proletarier aller Länder!« - I'sn Mann? Was gibt's Kumpel?« - »Vereinigt euch!« - »Gebongt! Klaro! Machen wir«.

( tut UEOAHkEKJ ) Q S/MO fR£l J

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -