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DDR-Dirnen

  • Bernd Heimberger
  • Lesedauer: 1 Min.

Verdammt! Wie hieß das? »Zubettung«? Ja. Zubettung konnten sich Geschäftsmänner aus dem NSW (nicht sozialistischen Wirtschaftsgebiet) leisten, wenn sie im Ostberliner »Palast-Hotel« oder im »Metropol« nächtigten. Oder in Leipzig. Oder in Dresden. Oder in Rostock. In Nobelherbergen konnten Huren.auch.per Katalog bestellt werden. Lustig war wohl das Prostituiertenleben in East Germany, wo es per Gesetz keine Prostitution gab. Wenig professionell, dafür familiärer Deshalb wohl auch ist in weiter Welt ein andauerndes Jammern und Klagen, daß die Heimatstube der Seeleute sämtlicher Kontinente, die Rostokker »Storchenbar«, verschwand, wie die DDR. Die rabiate Marktwirtschaft hat die Damen vertrieben.

»Sexualität war in der DDR freier«, sagt Franky, einst Barleiter im »Storch«. »Jetzt ist nichts mit Knutschen«, kommentiert eine Altgediente das Aus für die Dirnen der DDR. Was sie und andere aus dem netten Nest der größten Hafenstadt der DDR erzählen, wird manchen nicht nur heiße Ohren machen. Aufgezeichnet hat die Gespräche Michael Schmidt. Sein Buch ist keine späte Chronik des Liebesladens DDR. Es geht um Hurenhäuser an sich. In Deutschland. Im Allgemeinen. Speziellen. Gesetzgeberischen.

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