- Politik
- ? Das Hurenhaus
DDR-Dirnen
Verdammt! Wie hieß das? »Zubettung«? Ja. Zubettung konnten sich Geschäftsmänner aus dem NSW (nicht sozialistischen Wirtschaftsgebiet) leisten, wenn sie im Ostberliner »Palast-Hotel« oder im »Metropol« nächtigten. Oder in Leipzig. Oder in Dresden. Oder in Rostock. In Nobelherbergen konnten Huren.auch.per Katalog bestellt werden. Lustig war wohl das Prostituiertenleben in East Germany, wo es per Gesetz keine Prostitution gab. Wenig professionell, dafür familiärer Deshalb wohl auch ist in weiter Welt ein andauerndes Jammern und Klagen, daß die Heimatstube der Seeleute sämtlicher Kontinente, die Rostokker »Storchenbar«, verschwand, wie die DDR. Die rabiate Marktwirtschaft hat die Damen vertrieben.
»Sexualität war in der DDR freier«, sagt Franky, einst Barleiter im »Storch«. »Jetzt ist nichts mit Knutschen«, kommentiert eine Altgediente das Aus für die Dirnen der DDR. Was sie und andere aus dem netten Nest der größten Hafenstadt der DDR erzählen, wird manchen nicht nur heiße Ohren machen. Aufgezeichnet hat die Gespräche Michael Schmidt. Sein Buch ist keine späte Chronik des Liebesladens DDR. Es geht um Hurenhäuser an sich. In Deutschland. Im Allgemeinen. Speziellen. Gesetzgeberischen.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.