Werbung

Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

»Vormärz ist heute allemal«

Leserbrief zum »Kennwort: Märzrevolution«

  • Lesedauer: 2 Min.

Unter den Leserbriefen, die wir zum Thema »18. März 1848 -1998« bisher erhielten, war auch der von Fritz Schröder. Er schickte uns eine Original-Zeitung, die »Vossische« vom 20. März 1848. Die hatte er 1941 in den Bücherkartons seines Vaters gefunden, die dieser–Sozialdemokrat und AEG-Betriebsrat - auf dem Dachboden versteckt hatte. In der Leserzuschrift heißt es:

Das Bürgertum hatte bei den Straßenkämpfen '48 gern die Unterstützung der Arbeiter angenommen, bekam dann aber vor deren Drängen das große Fracksausen und verbündete sich mit dem reaktionären Junkertum. Einen Höhepunkt fand das in Kapp und Lüttwitz, die 1918 die Novemberrevolution niederschössen.

In der Schule der Nazijahre hatte man mir beigebogen, deutsche Einheit und soziale Errungenschaften seien das Werk eines Bismarck. Klar, die Geschichtsschreibung war vor allem in den Händen von literarischen Leibhusaren. Doch Bismarck blieb in Wirklichkeit weit hinter den revolutionär-demokratischen Forderungen von '48 zurück. Was aus seiner Verherrlichung herausgekommen ist, haben unsere Generationen im Ersten und Zweiten Weltkrieg bis zur Neige ausgekostet.

Und heute? Die heutigen Leibhusaren auf Ministersesseln oder in Medien geben als Reform aus, was in der Tat noch weit hinter Bismarck zurückgeht! Blüm und seine Beamtenkamarilla haben keine Skrupel, ohne einen Pfennig eingezahlt zu haben Beamtenpensionen monatlich

in Höhe bis zu 30 000 Mark zu kassieren, und gleichzeitig ziehen sie alle Register, den Witwen, Alten und Kranken kärgliche Renten abzuzocken, abzuschmelzen, wie es im Beamtenjargon heißt.

Was ist das für ein Staat, in dem Korruption von oben bis unten üblich ist, Studenten und Schüler Geld für Schulbücher und Lehrmittel erbetteln müssen, die Pressefreiheit per »Lauschangriff« durch Polizei und Geheimdienste beschnitten wird? Was sind das für Parlamentarier, die ihre Einkünfte und Privilegien schamlos hochtreiben, mit »Regierungsstaffeln« umherkarren und zugleich unfähig und untätig sind, wenn die Arbeitslosenziffern an der Fünf-Mil-

Handgemenge, das von einem Taxifahrer beobachtet wurde, der die Polizei alarmierte. Eine Streife nahm den Wohnungslosen fest, der einen Stechbeitel, einen Schraubenzieher und einen Not-Kammer bei sich hatte. Er wurde bereits mit Haftbefehl wegen Einbruchs gesucht.

- Anzeige -

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.