Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Historiker rufen zur Demo am 18. März

PDS-Konferenz zur Revolution 1848

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Müller). »Auf Wiedersehen am 18. März, möge 68 an“ diesem Tag zwischen Brandenburger* Tor und Friedrichshain einen wirklich eindrucksvollen Demonstrationszug geben!« Mit diesem appellierenden Schlußwort beendete Prof. Heinz Hümmler am Sonnabend im Karl-Liebknecht-Haus die eintägige Historische Konferenz zur März-Revolution 1848. Rund 60 Linke, vor allem marxistische Historiker, waren der Einladung der Berliner PDS zum Diskussionsthema »Kampf um die demokratische Republik« gefolgt.

Die Berliner PDS stellte diese Veranstaltung in eine Reihe eigener Aktivitäten, mit denen sie die Initiative des überparteilichen »Aktionskreises 18.. März« un-

terstutzt. An der von diesem Aktionskreis seit langem organisierten Demonstration und Gedenkveranstaltung anläßlich des 150. Jahrestages der Barrikadenkämpfe von 1848 wird, wie es der Landesvorstand gerade beschloß, demnächst auch die Landesvorsitzende Petra Pau »die Mitglied- und Sympathisantenschaft der PDS« aufrufen“ sich »in“möglichst gr,oßer,,,Zähl zu beteilige,n«,, , In seinem Einleitungsreferat zur Konferenz hatte sich Prof. Walter Schmidt kritisch mit der zeitgenössischen Marxschen Sicht auf die Bürgerliche Revolution 1948 auseinandergesetzt. Karl Marx habe beispielsweise angenommen, daß eine progressive Entwicklung viel rascher und konsequenter verlaufen würde, sowie die restaurativen Gegentrends in der Gesellschaft unterschätzt. Beide Fehleinschätzungen mündeten dann gewissermaßen in eine »verkürzte Perspektive und damit generelle Schwachstelle im marxistischen Denken«. In dfir Diskussion wurde riiß-

se These besonders von einstigen führenden DDR-Historikern sowohl unterstützt und mit »großer Nachdenklichkeit« zur Kenntnis genommen als auch in ihrer kritischen Schärfe relativiert. Keinen Widerspruch gab es zu der Feststellung, daß diese »generelle Schwachstelle marxistischen Denkens« auch ursächlich für strategische Fehleinschätzungen ? der Kommunisten in der Weimarer Zeit verantwortlich gewesen ist.

Eine Fülle zeitgenössischer Details um die Tage der Märzrevölution von 1948 in Berlin boten in ihren Beiträgen Dr Norbert Podewin und Dr Kurt Wernicke. Dies und vieles andere mehr ist auch in der Broschüre zur Konferenz nachzulesen, die über den PDS-Bezirksvorstand Friedrichshain zu beziehen ist (Telefon: 426 26 87). Viel Zustimmung in der Diskussion fand die Beitragsfolge zur Märzrevolution im ND-Berlinteil, an der sich bereits zahlreiche Leser beteiligt haben.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -