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Von Hendrik Lasch, Dresden

  • Lesedauer: 2 Min.

Zu heftigen atmosphärischen Störungen zwischen Dresden, Brüssel und Shanghai hat eine Rede des EU-Kommissars Bangemann in Sachsen geführt. Bangemanns Kritik an der sächsischen Regierung für deren Haltung zum Euro sei »in Inhalt und Form nicht akzeptabel und schwer erträglich«, kabelte Kurt Biedenkopf (CDU) aus Shanghai. Der Ministerpräsident, der derzeit mit einer Wirtschaftsdelegation durch China reist, hatte aus Zeitungsberichten vom »unpassenden Auftritt« des EU-Kommissars in Dresden erfahren.

Bei einer Rede vor dem sächsischen Arbeitgeberverband hatte Bangemann Forderungen nach einer Verschiebung der europäischen Währungsunion, für die Vertreter der sächsischen Regierung sich ausgesprochen hatten, als »Vertragsbruch« bezeichnet. Er sei nicht überzeugt davon, daß die von Biedenkopf gezeichneten Gefahren bezüglich der Stärke der neuen Währung »sachlich zuträfen«.

Ohnehin wären die Bedenken glaubwürdiger gewesen, wenn der Ministerpräsident sie schon früher geäußert hätte. »Es ist leicht, einfach eine Verschiebung zu fordern. Aber die Verantwortung für die Konsequenzen würden diejenigen bestimmt nicht übernehmen«, wird Bangemann aus seinem Referat zitiert.

Schon während der Veranstaltung hatte Sachsens Wirtschaftsminister Kajo Schommer, der sich nach Presseberichten selbst eingeladen hatte, eine bessere Aufklärung der Bürger über Risiken und Nebenwirkungen der Einheitswährung gefordert, statt »Missionare« in Sachen Euro auszusenden. Sein Chef legte nun nach: Seit mehr als einem Jahr brächten er untt* Seilte“? Minister ihfe Sorgen öffentlich zum Ausdruck. Bangemanns »Oberflächlichkeit und Üngenauigkeit« schadeten dem europäischen Gedanken, statt das Mißtrauen gegenüber dem Euro abbauen zu helfen.

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