- Politik
- H.iiui.ujMiiiJi.i Geiselnahme und
Mord durch LKA-Beamten
Täter gab nach 13 stündiger Flucht auf
Traunstein/Bad Klosterlausnitz (dpa/ ND). Ein Polizeibeamter aus Thüringen hat sich nach tödlichen Schüssen auf einen 25jährigen Mann und einer Amokfahrt durch Süddeutschland am Dienstag gestellt. Zuvor hatte er einen Zivilfahnder schwer verletzt und eine Geisel in seine Gewalt gebracht. Erst nach stundenlanger Irrfahrt durch das deutsch-österreichische Grenzgebiet gab der 32 Jahre alte Beamte des Landeskriminalamtes Thüringen (LKA) in Piding bei Bad Reichenhall auf.
Hintergrund des blutigen Dramas ist laut Polizei ein Streit des Beamten mit seiner Ex-Freundin. Der Beamte arbeitete in einer LKA-Abteilung für Sprengstoff und Brandmittel.
Der Amoklauf hatte am späten Ostermontag im thüringischen Kurort Bad Klosterlausnitz begonnen. Dort brachte der Beamte nach einer Auseinandersetzung mit seiner früheren Lebensgefährtin den Freund ihrer Tochter um. Der 25jährige erlag nach mehreren gezielten Schüssen aus der Dienstwaffe des Beamten seinen schweren Verletzungen.
Bei seiner anschließenden Flucht nach Bayern geriet der 32jährige zufällig in eine Zivilkontrolle. Ohne Vorwarnung eröffnete der Mann das Feuer auf seine ahnungslosen Kollegen. Ein 44 Jahre alter Zivilbeamter erlitt schwere Verletzungen. Anschließend flüchtete der thüringische LKA-Beamte auf eine Toilette und brachte dort einen 28jährigen Mann in seine Gewalt. Mit seiner Geisel im Schlepptau erzwang der 32jährige die Herausgabe eines Zivilwagens seiner bayerischen Kollegen und setzte die Flucht fort.
Erst nach fast 13stündigem Nervenkrieg gab der Polizeibeamte um 8.53 Uhr im deutsch-österreichischen Grenzgebiet auf. Eine Polizistin habe mit dem Mann über Polizeifunk ständig Kontakt gehalten und ihn durch »Geschick und Einfühlungsvermögen« zur Aufgabe überredet, berichtete ein Polizeisprecher. Der Geisel gehe es »den Umständen nach gut«.
Während seiner Flucht hatte der Beamte gedroht, eine Klinik in Bad Klosterlausnitz in die Luft zu jagen. Eine sofortige Sprengstoffsuche blieb dort ohne Ergebnis.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.