- Politik
- Spuk aus der Gruft von Günter Meyer
Maja liebt Mumie
Friedrich, mir graust vor Dir! Wundern würde es einen nicht, bräche das Mädchen Maja in diesen Schrekkensruf aus. Denn Friedrich von Kuhlbanz, einst ein stattlicher junger Herr, tritt ihr nun auf dem Friedhof eines brandenburgischen Dorfes in Form einer Mumie entgegen. Maja allerdings, die pubertierende Heldin in Günter Meyers neu-
em Gruselabenteuer »Spuk aus der Gruft«, fürchtet sich nicht. Statt dessen verliebt sie sich in den Knaben aus dem 17 Jahrhundert, der wegen eines gar nicht von ihm begangenen Mordes mit einem düsteren Zauber belegt wurde. Und natürlich ist es diese zarte, reine Jugendliebe, die den Fluch hinwegfegt... Der Regisseur und sein Co-Autor C. U Wiesner haben sich, frei nach der Legende vom Ritter Kahlbutz, romantische und erschröckliche Szenen ausgedacht.
Auf wabernden Nebel auf dem Friedhof oder Skelettfinger, die Grabplatten beiseite schieben, verzichteten sie ebenso wenig wie auf den erlösenden Kuß. Das alles ist nett anzuschauen (Kamera: Wolfgang Braumann) - eine bekömmliche Mixtur für die ganze Familie. Das absolute Plus des Films aber dürfte seine Besetzung sein: Kurt Böwe und Gudrun Ritter als altes Geschwisterpaar, oder Jaecki Schwarz und Reiner Heise als Gauner, die die Mumie klauen wollen.
Von diesem Umfeld beflügelt, lösen auch die jungen Darsteller ihre Aufgaben gut. Benjamin Sadler als Friedrich schmachtet mit weicher Stimme, und Saskia Grasemann als blonde Maja ist eine Kindfrau, der man ihre erste große Liebe unbesehen glaubt.
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