Militärbeauftragter der Albaner erschossen
Heftige Kämpfe in der jugoslawischen Krisenprovinz Kosovo
Tirana/Belgrad/Brüssel (dpa/ND). Der Militärbeauftragte der Kosovo-Albaner, Ahmet Krasniqi, ist in der albanischen Hauptstadt Tirana von Unbekannten erschossen worden. Zwei Maskierte hätten den 50jährigen »Verteidigungsminister« am Montag abend vor seinem Haus ermordet, teilten das albanische Ministerium für Öffentliche Ordnung und die international nicht anerkannte Kosovo-Regierung am Dienstag mit. Krasniqi sollte militärische Strukturen aufbauen. Die albanischen Rebellen in der südserbischen Provinz Kosovo hatten sich zum Teil über das benachbarte »Mutterland« Albanien mit Waffen im Kampf gegen die Serben versorgt.
Serbische Polizisten und Panzertruppen haben am Dienstag nach heftigen Kämpfen mit der albanischen Untergrundarmee UCK mehrere Dörfer in Kosovo eingenommen. Starke Stützpunkte der UCK in Zentral-Kosovo seien erobert, die Rebellen hätten große Verluste erlitten, berichtete das halb offizielle serbi-
sche Media-Zentrum aus der Provinzhauptstadt Pristina. Albaner und Serben meldeten Verletzte.
Die NATO will im Kosovo-Konflikt in dieser Woche den Druck auf den jugoslawischen Präsidenten Slobodon Milosevic verstärken. Am heutigen Mittwoch will der NATO-Rat in Brüssel darüber beraten, mit welchen Kampfflugzeugen die Allianz serbische Stellungen angreifen könnte. Am Donnerstag und Freitag kommen die NATO-Verteidigungsminister in Vilamoura (Portugal) zusammen.
Am Donnerstag berät in New York erstmals seit Juli wieder die internationale Kontaktgruppe, in der neben den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien auch Rußland vertreten ist.
USA-Vermittler Christopher Hill traf am Dienstag zu neuen Gesprächen mit dem Führer der Kosovo-Albaner, Ibrahim Rugova, in Pristina ein. Am Montag abend hatte er sich in Belgrad mit Milosevic getroffen.
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