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Serow: Hintze machte mit Entführern gemeinsame Sache

  • Lesedauer: 2 Min.

(ADN). Der Gastwirtssohn Matthias Hintze aus Geltow soll angeblich mit seinen beiden Entführern Erpressungspläne gegen seinen Vater geschmiedet haben. Das behauptete der Angeklagte Sergej Serow (38) am Donnerstag vor dem Potsdamer Landgericht. Er wurde wegen eines Dolmetscherwechsels bereits zum zweiten Mal befragt. Der 20jährige Hintze-Sohn habe nach seiner Entführung den beiden Russen vorgeschlagen, für ihn eine Million Mark Lösegeld zu fordern. Urspünglich hätten sie nur 20 000 Mark erpressen wollen, die der Vater ihnen aus illegalen Geschäften geschuldet habe, sagte Serow Es sei vereinbart worden, einen Teil des Lösegelds als »Schweigegeld« dem Jungen zu geben, erklärte der Angeklagte. Matthias habe ihn in der ersten Nacht der Entführung vom 14. zum 15 September überzeugt, daß sein Vater die Schulden nicht zurückzahlen könne. Der Entführte habe vorgeschlagen, die Summe zu erhöhen, weil dann möglicher-

weise die Polizei zahlen würde. Offensichtlich habe der Gastwirt auch bei anderen Personen Schulden gehabt, so Serow

Der Angeklagte bekräftigte, daß er und sein zehn Jahre jüngerer Komplize Wjatscheslaw Orlow nicht beabsichtigt hätten, den 20jährigen Geltower zu töten. Es sollte »nur Druck auf den Vater« ausgeübt werden.

Entgegen früheren Angaben der Angeklagten soll der Entführte in zwei Gruben versteckt worden sein. Die erste habe auf einer Lichtung bei Röbel in Mecklenburg-Vorpommern gelegen und sei, nachdem der junge Mann einen Tag dort verbracht habe, aufgegeben worden. Sie habe laut Serow zu leicht entdeckt werden können. Daraufhin sei 60 bis 80 Meter entfernt ein zweites Erdloch ausgehoben worden, in das Matthias Hintze gesteckt wurde. Einen Tag später sei er wegen mangelnder Belüftung erstickt.

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