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Halskrause eher schädlich

Neues Diagnoseverfahren erkennt Schleudertrauma

  • Lesedauer: 2 Min.

Essen (ND). Das sogenannte Schleudertrauma wird vor allem bei Auffahrunfällen oft diagnostiziert. 200 000 Mal jedes Jahr. Bei dem sekundenschnellen Vor- und Zurückpendeln des Kopfes während solcher Unfälle wird die komplexe Konstruktion aus Bändern, Wirbeln und Muskeln, die unseren Kopf aufrecht hält, nicht selten verletzt. Doch die zuverlässige Diagnose macht einige Schwierigkeiten, da bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall nicht alles zeigen. Ein Team von der Neurologischen Klinik des Essener Uni-

versitätsklinikums unter Leitung von Matthias Keidel hat nun eine computergestützte Methode entwickelt, mit deren Hilfe Art und Umfang der Verletzung objektiv bestimmbar sind.

Eine exakte Diagnose hat für die Patienten nicht nur den Vorteil, daß sie gegenüber Versicherungen erfolgreicher argumentieren können, sie unterstützt auch die Heilung. Denn um die durch, das Trauma verursachten Kopf- und Nackenschmerzen zu lindern, verordnen die Ärzte meistens das Tragen einer Hals-

krause, um die Nackenwirbelsäule ruhigzustellen.

Wie sich mit der von den Essener Wissenschaftlern entwickelten computergestützten Untersuchungsmethode nachweisen ließ, ist die Halskrause aber eher schädlich als nützlich. Sie kann, wenn sie länger getragen wird, die Dauer der Schmerzen sogar verlängern. Nur wenn die Wirbelkörper verletzt seien und der Arzt bei der Untersuchung massive Funktionsstörungen der Halswirbelsäule feststelle, sei die Ruhigstellung zwingend erforderlich, berichtete Keidel über die Forschungsergebnisse seines Teams auf einem Symposium der Deutschen Migräneund Kopfschmerzgesellschaft in München. In solchen seltenen Fällen müßten die Patienten allerdings mit einem Kopfhaiteapparat versorgt werden.

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