Schlangen-Kiefer
(dpa/ND). Schlangen können das Maul aufreißen wie wohl kein anderes Wirbeltier. Sie können das Gelenk zwischen Ober- und Unterkiefer ausklinken und sogar die einzelnen Kieferknochen von einander trennen, was es den größeren Arten ermöglicht, ganze Wildschweine zu verschlingen. Diese außergewöhnliche Fähigkeit haben sie offenbar von ihren Saurier-Vorfahren geerbt. In der Kreidezeit ausgestorbene,
im Meer lebende Mosasaurier hatten bereits bewegliche Unterkiefer wie die heutigen Schlangen. Das berichten der Australier Michael Lee von der University of Queensland und seine Mitarbeiter im britischen Wissenschaftsjournal »Nature« (Band 400, S. 655).
Die räuberisch lebenden und bis zu zwölf Meter langen Mosasaurier besaßen einen ebenso flexiblen Unterkiefer, erläutern die Wissenschaftler. Und auch ihre Bezahnung war ähnlich wie die der heutigen Schlangen. Bereits in einer früheren Untersuchung war die australische Forschergruppe auf Grund von Skelettvergleichen zu dem Schluß gekommen, daß die Schlangen sich aus den Mosasauriern entwickelt hätten und ursprünglich mit noch vier voll entwickelten Gliedmaßen vom Meer an Land gegangen waren, Damit wären die Schlangen aus der Gruppe der Warane hervorgegangen.
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