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Syrien nennt Angriffe inszeniert

Damaskus: Türkei will Pufferzone durchsetzen

  • Lesedauer: 2 Min.

Damaskus/Istanbul (dpa/nd). Die syrische Führung hat der Türkei vorgeworfen, sie habe die jüngsten Angriffe an der Grenze selbst inszeniert. Die regierungsnahe syrische Tageszeitung »Al-Watan« schrieb am Mittwoch, Ziel dieser Taktik sei es, die Einrichtung eines »befreiten Gebietes« im Norden der syrischen Provinz Idlib durchzusetzen. Die Zeitung, die einem Cousin von Präsident Baschar al-Assad gehört, spekulierte weiter: »Die Türkei will eine Pufferzone auf syrischem Gebiet durchsetzen, die dann angeblich von der ›Freien Syrischen Armee‹ kontrolliert wird, praktisch aber von der türkischen Armee geschützt wird.« In diesem Gebiet sollten dann nach dem Willen der Türkei Lager für Vertriebene entstehen.

Der türkische Generalstabschef Necdet Özel besuchte am Mittwoch die Truppen in der Grenzregion bei Akcakale. Die Türkei hat bereits rund 98 000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Die Lager, in denen die Syrer leben, liegen zum Teil direkt an der Grenze und damit in Reichweite von Mörsergranaten aus Syrien. Ankaras Idee für eine Schutzzone hat bislang wenig Unterstützung gefunden.

Unterdessen wies Damaskus einen Appell von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zurück, der von der syrischen Führung eine einseitige Waffenruhe gefordert hatte. »Wir hatten bereits zweimal eine einseitige Waffenruhe umgesetzt, aber die bewaffneten Banden haben sich danach nicht daran gehalten«, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums.

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