E.on steigt aus AKW-Projekt aus
Energiekonzern beendet Aktivitäten in Finnland
Düsseldorf (dpa/nd). Der Düsseldorfer Energiekonzern E.on steigt nach dem Aus für seine Atomkraftwerkspläne in Großbritannien nun auch aus dem finnischen AKW-Projekt Fennovoima aus. E.on stelle seinen 34-Prozent-Anteil zum Verkauf, teilte das Projektkonsortium am Mittwoch auf seiner Homepage mit. Ein E.on-Sprecher bestätigte die Meldung. Der Konzern ziehe sich aus sämtlichen Aktivitäten in Finnland zurück, um sich auf Schweden und Dänemark zu konzentrieren, sagte er. Zum Verkauf stünden auch Anteile im Privatkunden- und Netzgeschäft. Zu einem Verkaufspreis gab es keine Angaben.
Das Konsortium will für mehrere Milliarden Euro einen Atommeiler bauen. Nun werde ein neuer Miteigentümer gesucht, hieß es in der Mitteilung. Im Frühjahr hatte E.on-Chef Johannes Teyssen bereits die zusammen mit RWE verfolgten Pläne zum Bau von AKW in Großbritannien aufgegeben. Damals wollte der Konzern an Finnland aber noch festhalten.
Umweltschützer begrüßten den Rückzug. E.on solle nun erklären, dass die Entscheidung gegen das Atomprojekt im Ausland grundsätzlicher Natur sei und sich nicht auf anderen Auslandsmärkten »in neue Atomabenteuer« stürzen, forderte eine Sprecherin der Umweltorganisation »Urgewald«.
Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, zeigte sich erfreut über den E.on-Rückzug. Jedes AKW, das nicht gebaut werde, sei ein Sicherheitsgewinn.
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